Private Förderung
Stiftungen
Obwohl es für deutsche Träger im Vergleich zu anderen Ländern immer noch eine gute Förderlage gibt, nehmen die öffentlichen Gelder für die internationale Jugendarbeit auch hierzulande ab. Gelder können beziehungsweise müssen daher zunehmend aus anderen Quellen besorgt werden.
Um herauszufinden, welche Stiftungen für Jugend- beziehungsweise interkulturelle Projekte in Frage kommen, muss man gesondert recherchieren. Auch dafür gibt es mittlerweile eigene Datenbanken, die allen zur Verfügung stehen.
Die Stiftungssuche des Bundesverbands Deutscher Stiftungen umfasst über 6000 Stiftungen mit eigener Internetanschrift, die in Deutschland tätig sind und in verschiedenen Aufgabenbereichen Mittel bereitstellen. Das Suchergebnis informiert über die gemeinnützigen Aufgaben, Möglichkeiten der Antragstellung sowie die Internetanschriften der einzelnen Stiftungen. Die Stiftungssuche ist über die Adresse www.stiftungsindex.de direkt auf der Seite des Bundesverbands aufrufbar.
Damit steht im Internet die derzeit umfangreichste Navigationshilfe zum Stiftungswesen zur Verfügung, die regelmäßig erweitert wird. Mittels einer Recherchehilfe und entsprechender Suchbegriffe kann nach jugendrelevanten Stiftungen gesucht werden.
Die Einarbeitung in das Stiftungswissen lohnt sich, da man – ähnlich wie bei Ämtern und Behörden – Anträge stellen kann, bei deren Bewilligung sich mit dem Zuschuss inhaltlich unabhängig agieren lässt. Besonders größere Organisationen stellen zunehmend (mindestens eine/n) Mitarbeiter/-innen nur für diesen Bereich ab.
Es gibt zudem bereits eine Reihe von großen nationalen Stiftungen, die immer wieder internationale Jugendprojekte fördern. Einige seien hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit genannt:
Die Robert-Bosch-Stiftung richtet verschiedene Förderwettbewerbe aus und finanziert unter anderem Stipendienprogramme, Modellprojekte, Seminare und Kolloquien. An Jugendliche richtet sich zum Beispiel der Förderwettbewerb „Junge Wege in Europa“.
Außerdem gibt es das Programm "Willkommen Türkei! Ho?geldin Almanya! Deutsch-türkische Schüleraustauschprojekte". Es richtet sich an deutsche und türkische Schulen, die bereits in Verbindung stehen und ihren Schülern ermöglichen möchten, durch Besuch und Gegenbesuch das jeweils andere Land kennen zu lernen, neue Kontakte zu knüpfen und vielfältige Impulse zu bekommen. Gefördert werden Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren mit ihren Lehrern und Betreuern. Die jeweilige Gruppengröße sollte im Bereich von ca. zehn bis 25 Schülern liegen. Im allgemeinen liegt die Fördersumme zwischen 5000 und 10 000 €. Das Einwerben von weiteren Drittmitteln verschafft dem Antragsteller einen Wettbewerbsvorteil und gilt als Beweis der Durchsetzungsfähigkeit und Fantasie der Aktionsgruppe.
Weitere Informationen
Robert-Bosch-Stiftung GmbH
Heidehofstr. 31, 70184 Stuttgart
Fon: 0711 46084-0, Fax: 0711 46084-1094
E-Mail: info[at]bosch-stiftung.de, Internet: www.bosch-stiftung.de
Die 1985 entstandene Stiftung hat sich mit ihrer Arbeit unter anderem der Förderung des internationalen Austauschs verschrieben. Derzeitige Austauschprogramme sind:
- Deutsch-Japanisches Studienprogramm für Fachkräfte der Jugendarbeit,
- Deutsch-Japanisches Austauschprogramm für junge Berufstätige,
- Deutsch-Japanisches Austauschprogramm für junge Ehrenamtliche,
- Deutsch-Japanischer Schüleraustausch („TAKENOKO-Fonds“),
- Austauschprogramm für Junior-Experten,
- German-Japanese Young Leaders Forum – Summer School.
Weitere Informationen
Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB)
Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin
Fon: 030 83907-0, Fax: 030 83907-220
E-Mail: jdzb[at]jdzb.de, Internet: www.jdzb.de
Die im Jahr 2000 gegründete Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft unterstützt dauerhaft internationale Projekte, die die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Ländern, die unter dem Nationalsozialismus besonders gelitten haben, fördern. Aus den Erträgen des ursprünglichen Stiftungskapitals in Höhe von 358 Mio. Euro fördert die Stiftung mit jährlich rund 8 Millionen Euro vorrangig internationale Projekte in den folgenden drei Schwerpunkten:
- Auseinandersetzung mit der Geschichte Projekte, die die Erinnerung wach halten und junge Menschen zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anhalten,
- Handeln für Demokratie und Menschenrechte Förderung internationaler Initiativen für Demokratie und Menschenrechte,
- Humanitäres Engagement für Überlebende der NS-Diktatur Humanitäre Hilfe vor Ort für die noch lebenden Opfer des Nationalsozialismus.
Mit dem Programm Europeans for Peace fördert die Stiftung internationale Jugendprojekte zwischen Schulen und Jugendeinrichtungen aus Deutschland, Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie Israel.
Weitere Informationen
Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
Lindenstr. 20-25, 10969 Berlin
Fon: 030 259297-0, Fax: 030 259297-42
E-Mail: info[at]stiftung-evz.de, Internet: www.stiftung-evz.de
Ziel der Ostsee-Jugendstiftung ist es, zusätzliche Finanzmittel für die bessere Förderung der internationalen Jugendarbeit im Ostseeraum zu beschaffen. Aus diesem Grund hat der Landesjugendring mit Unterstützung des schleswig-holsteinischen Landtages 2004 die Ostsee-Jugendstiftung zunächst als unselbständige Stiftung gegründet. Die Ostseejugend-Stiftung wird bis zu ihrer Verselbständigung durch die Stiftung Jugendarbeit Schleswig-Holstein verwaltet. Sie ist als gemeinnützige Stiftung anerkannt.
Weitere Informationen
Ostsee-Jugendstiftung
c/o Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V. - Jens Peter Jensen
Holtenauer Str. 99, 24105 Kiel
Fon: 0431 800-98 40, Fax: 0431 800-98 41
E-Mail: info[at]ljrsh.de, Internet: ostsee-jugendstiftung.de
Die Stiftung Mercator ist eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland. Sie verfolgt klar definierte reformerische Ziele in ihren Themenclustern Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung. In ihren Kompetenzzentren Wissenschaft, Bildung und Internationale Verständigung (Schwerpunkte: Europa, Türkei, China) ist die Stiftung Mercator sowohl operativ als auch fördernd tätig. Eine unternehmerische, professionelle und internationale Haltung bestimmt dabei ihre Arbeit. Die Deutsch-Türkische Jugendbrücke (DTJB) - eine Initiative der Stiftung Mercator - fördert, informiert, berät, vernetzt und qualifiziert Interessierte und Akteure im deutsch-türkischen Schüler- und Jugendaustausch.
Weitere Informationen
Stiftung Mercator GmbH
Postfach 10 14 13, 45014 Essen
Fon: 0201 24522-0, Fax: 0201 24522-44
E-Mail: info[at]stiftung-mercator.de, Internet: www.stiftung-mercator.de
Kirche
Die Solidaritätsaktion Renovabis bietet in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) das Förderprogramm GoEast für europäische Jugendbegegnungen an. Es soll als Anstoß und zur Unterstützung bestehender europäischer Jugendprojekte, von Jugendpartnerschaften und Jugendnetzwerken im kirchlichen Raum dienen und die vielfältigen Formen des Miteinanders zwischen Jugendlichen im Westen und Osten Europas unterstützen.
Weitere Hinweise nimmt die Redaktion gerne entgegen!