Der Jahresbericht 2019 erscheint zu einer Zeit, in der die Internationale Jugendarbeit angesichts von COVID-19 vor großen Herausforderungen steht und auch in den kommenden Monaten deutlich anders aussehen wird als bisher. IJAB setzt sich mit seinen Mitgliedern und Partnern dafür ein, dass europäischer und internationaler Austausch auch weiter möglich sein wird. Unser Ziel ist es, die Internationale Jugendarbeit zukunftsweisend weiterzuentwickeln und allen Jugendlichen einen Zugang zu ihr zu ermöglichen. Die von IJAB 2019 begonnene Jugendkampagne für internationalen Jugendaustausch z. B. möchte über neue Formen der Ansprache junge Menschen für einen internationalen Austausch begeistern und damit neue Zielgruppen erreichen. Damit setzt die Kampagne Erkenntnisse aus der 2018 beendeten Zugangsstudie um, die Barrieren und Hürden des internationalen Austauschs und Möglichkeiten für eine jugendgerechtere Ansprache aufzeigt. Um internationale Begegnungen gut vorzubereiten, bedarf es ausreichender finanzieller Mittel und stabiler Strukturen. Mit der Aktionswoche #internationalheart und dem Parlamentarischen Frühstück warb IJAB für Unterstützung bei den Abgeordneten des Bundestages und sorgte für mehr Sichtbarkeit der Internationalen Jugendarbeit im parlamentarischen Raum. Dieses Engagement wird auch 2020 fortgeführt.
Die lokale Ebene ist zum Erreichen junger Menschen von großer Bedeutung. IJAB setzt sich mit der jugendpolitischen Initiative „Kommune goes International“ dafür ein, mehr Kommunen für den Ausbau und die Förderung der Internationalen Jugendarbeit zu gewinnen. Das Informations- und Beratungsnetzwerk „Eurodesk“ leistet hier wichtige Unterstützung.
Impulse für die Kinder- und Jugendhilfe gewinnen: Das ist der Ansatz für die internationale jugendpolitische Zusammenarbeit von IJAB. Hierzu gehört die bilaterale Arbeit mit China, Japan und der Türkei. Einen hohen Stellenwert hat weiterhin die Unterstützung des Jugend- und Fachkräfteaustauschs mit Griechenland, die IJAB begleitend zur geplanten Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerks umsetzt. Der multilaterale Dialog mit nordafrikanischen Staaten wurde 2019 mit einer Partnerkonferenz in Marokko fortgesetzt. Zudem hat das internationale Projekt „New Perspectives against Radicalisation“ den Fachaustausch zu Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung gestärkt.
Mit dem MOOC „Internationale Begegnungen organisieren“ hat IJAB ein neues digitales Qualifizierungsangebot geschaffen, um die Kompetenzen von Fachkräften weiterzuentwickeln.
Der IJAB-Vorstand hat sich Ende 2019 umfassend neu aufgestellt: Unser besonderer Dank gilt Lothar Harles, der nach 12 Jahren im Amt als Vorsitzender nicht mehr kandidierte. Als engagierter Europäer gab er zum Abschied den Mitgliedern mit auf den Weg, internationalen Jugendaustausch weiterhin als Beitrag zur Verwirklichung von Menschenrechten, Demokratie und Frieden zu gestalten.
Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über die Aktivitäten und Projekte von IJAB im Jahr 2019. Sie wurden ermöglicht durch die Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, des Auswärtigen Amts, der Bundesländer und der Europäischen Kommission sowie der Robert Bosch Stiftung. Die gute Zusammenarbeit mit den IJAB-Mitgliedern, dem BMFSFJ, nationalen und europäischen Institutionen, den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe vor Ort und den Partnern im In- und Ausland war maßgeblich für eine erfolgreiche Arbeit.
(Aus dem Vorwort)