Internationale Jugendarbeit in Japan Internationale Jugendarbeit in Japan
Länderinformation Japan

Internationale Jugendarbeit

Zentrale Einrichtungen und Organisationen

Wie in vielen anderen Bereichen in Japan liegt auch die Zuständigkeit für die internationale Jugendarbeit nicht bei einer staatlichen Behörde. Für die internationale Jugendarbeit ist das Kabinettsbüro des Premierministers verantwortlich, für den internationalen Jugendaustausch speziell das Ressort der Politik für eine Gesellschaft mit Zusammenhalt (policies on cohesive society). Internationale Jugendaustauschprogramme wie das Young Core Leaders of Civil Society Groups Development Program sind diesem Ressort des Kabinettsbüros unterstellt und werden in dessen Auftrag durch das Center for International Youth Exchange durchgeführt. Bei der Umsetzung unterstützt als Alumni Organisation weiterhin die International Youth Exchange Organisation of Japan.

Daneben ist auch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten für „kulturellen Austausch und Überseekooperationen im Jugendbereich" zuständig. So fallen das Global Youth Exchange Program, das Asia-Europe Young Leaders Symposium, alle Working Holiday Aktivitäten, sowie das JET-Programm unter die Zuständigkeit des japanischen Außenministeriums.

Im Auftrag von MEXT setzt NIYE den internationalen Jugendaustausch in Japan um. Eine Liste von weiteren Verbänden, die in der internationalen Jugendarbeit aktiv sind, sind unter Weiterführendes und auf Web Japan zu finden.

Diese für japanische Verhältnisse breit aufgestellte Landschaft an Akteuren soll junge Menschen im Sinne des von MEXT geprägten Stichwortes international education für ein Leben in einer internationalen Gesellschaft vorbereiten und sie zu einem unabhängigen und weltoffenen Handeln befähigen.

Zusammenarbeit mit Deutschland

Die jugendpolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan nahm ihren Anfang in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts und blickt somit bereits auf eine 70-jährige erfolgreiche Tradition zurück. Sie beruht auf dem 1957 unterzeichneten Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan. Erste organisierte Formen eines deutsch-japanischen Jugendaustausches entwickelten sich bereits in den Jahren 1953 bis 1964. Aus der Olympia-Fahrt der Deutschen Jugend im Jahre 1964 anlässlich der Olympischen Spiele in Tokyo wurde ein von beiden Regierungen mit öffentlichen Mitteln gefördertes offizielles Jugendbegegnungsprogramm Japanfahrt der deutschen Jugend / Deutschlandfahrt der japanischen Jugend durchgeführt. Das bilaterale Begegnungsprogramm wurde 1971 um einen Fachkräfteaustausch erweitert, der seither von IJAB umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Die von Ministerpräsident Ryûtarô Hashimoto und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl am 20. Juni 1997 in Denver unterzeichnete gemeinsame Erklärung zur Intensivierung des Deutsch-Japanischen Jugend- und Personenaustausches setzte einen neuen Schwerpunkt in den bilateralen Beziehungen. Auf Grundlage dieser Erklärung setzt seit Ende 1997 das Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) Jugendaustauschprogramme zwischen Deutschland und Japan um.

Seit 2005 greift für das Deutsch-Japanische Studienprogramm eine neue Programmstruktur. Stärker als bisher steht der themenspezifische Fachaustausch im Vordergrund der Maßnahme, um gezielter wichtige Impulse für die jeweils aktuellen Themen der nationalen Jugendarbeit zu erhalten.

Daher werden seit 2005 zwei thematisch ausgerichtete Studienprogramme auf deutscher Seite gemeinsam von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. und dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) verantwortlich geleitet. Die japanische Partnerorganisation ist die National Institution for Youth Education (NIYE).

Zusätzlich führen das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH), die Deutsche Sportjugend (DSJ) sowie die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) ihre eigenen Austauschprogramme mit Japan durch. Die jeweiligen Partnerorganisationen sind das Japanische Herbergswerk, die Japanische Sportjugend und der Japan Arts Council.

Weitere Informationen zu deutsch-japanischen Jugendaustauschprogrammen (Stipendien, Praktika, Austausch) finden sich auf der Webseite der Japanischen Botschaft.

Seit Februar 2019 ist die emeritierte Kaiserin Michiko zudem Ehrenmitglied der Stiftung Internationale Jugendbibliothek, die in München angesiedelt ist.

Zusammenarbeit mit anderen Ländern

Unter dem Strategischen Partnerschaftsabkommen (EN; PDF  359 KB), das im Juli 2018 zwischen Japan und der EU unterzeichnet wurde, verpflichten sich die Parteien in Artikel 40 zu einem intensiven Austausch in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport. In denselben Bereichen sollen außerdem gemeinsame Maßnahmen und Austauschprogramme gefördert werden.

Unter dem Generalsekretär der Vereinten Nationen arbeitet Japan als UN-Mitglied in der Jugendvertretung (youth envoy) mit. Die Gesandten setzen sich unter anderem für die Partizipation (vor allem marginalisierter) Jugendlicher, deren Anerkennung in globalen Prozessen und die Wahrung ihrer Rechte ein. Diese Zielsetzungen wurden im September 2018 mit der Jugendstrategie Youth 2030 (EN; PDF 101 KB) erneut bekräftigt.

Trotz oder gerade aufgrund bestehender, historisch begründeter Konflikte pflegt Japan die Beziehungen mit seinen Nachbarländern China und Korea auch über den internationalen Jugendaustausch und die Cabinet Office Programme des Youth Friendship Exchange Programs. Zusätzlich wird über das Ship for Southeast Asian and Japanese Youth Program der Jugendaustausch mit den südostasiatischen Ländern gefördert.

Japan ist auch Teil des Projektes The Ship for World Youth Leaders, das jährlich mit zehn wechselnden weltweiten Partnern den internationalen Jugendaustausch fördert. Weiterhin bestehen mit regional unabhängigen Jugendaustauschprogrammen, wie dem International Youth Development Exchange Program (INDEX) Formate, die europäische Länder miteinbeziehen. NPOs wie das Japan International Cooperation Center (JICE) erweitern zusätzlich das Angebot an Austauschprogrammen über den Asien-Pazifik-Raum hinaus.

Weitere Inhalte der Länderinformation Japan
Kinder in Japan
Rahmenbedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen

Mehr
Mindmap Inklusion in  Japan
Kinder- und Jugendpolitik – Grundlagen und Strukturen

Mehr
Themenfelder im Kinder- und Jugendbereich
Themenfelder im Kinder- und Jugendbereich

Mehr
Straßenszene in Japan
Weiterführendes

Mehr
Zurück zum Start der Länderinformation Japan
Gebäude in Japan
Länderinformation Japan