Beate Walter-Rosenheimer, Bündnis 90/Die Grünen
Welche Unterstützung des internationalen Jugendaustausches und welche konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsfeldes sieht Ihre Partei in den verschiedenen Bereichen der Jugend- und Bildungspolitik, der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sowie in der Europa- und Entwicklungspolitik vor?
Politik mit und für junge Menschen braucht in Zeiten der Globalisierung eine internationale Ausrichtung. Deshalb stärken wir internationale Begegnungen und Austauschprogramme.
Der internationale Schüler- und Jugendaustausch leistet einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Erwerb interkultureller und sprachlicher Kompetenzen und zur politischen Bildung und trägt damit zu Weltoffenheit und Toleranz bei.
Wir wollen die Teilnahme an Austauschprogrammen durch zielgruppenspezifische Ansprache von der sozialen Herkunft entkoppeln, um mehr junge Menschen aus benachteiligten Familien, ärmeren Regionen oder Stadtteilen einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, dass alle jungen Menschen während ihrer Schul-, Ausbildungs- oder Studienzeit die Möglichkeit haben, europäische bzw. internationale Austauscherfahrungen zu sammeln.
Auf europäischer Ebene unterstützen wir die Aufstockung der europäischen Förderprogramme wie ERASMUS+ und möchten, dass mindestens 10 Prozent der Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt antreten können. Um die vielfältigen Formate des internationalen Jugendaustauschs auch für die Zeit nach der Krise auf tragfähige Füße zu stellen und einen echten Neustart einzuleiten, braucht es eine solide Finanzierung, die gezielt Strukturen fördert, damit internationale Begegnungen nicht vom eigenen Budget und vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Die Organisationen sollen bei unverschuldet ausbleibenden Teilnehmenden-Beiträgen - wie jetzt in der Pandemie - nicht vor dem Aus stehen."
