Positionspapier verabschiedet
Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die europäische und internationale Jugendarbeit mit ihren Angeboten und Strukturen. Daher legte der Vorstand ein Positionspapier mit dem Titel „Internationalen Jugendaustausch nachhaltig sichern! Ein Aufruf an Politik auf allen Ebenen“ vor, das die Lage des Arbeitsfeldes beschreibt und die Politik zum Handeln aufruft, um die notwendigen Unterstützungsleistungen jetzt und nach der Pandemie zu ermöglichen.
IJAB-Vorsitzender Rolf Witte hob in seiner Vorstellung des Papiers hervor, dass durch die Pandemie Problemstellungen, Anliegen und Zielperspektiven, die auch schon vor der Pandemie im Feld der europäischen und internationalen Jugendarbeit bestanden, noch einmal deutlicher hervortreten und fühlbarer werden. In dem Papier ruft IJAB unter anderem dazu auf, die Strukturen und Angebote der Träger europäischer und internationaler Jugendarbeit auch im Jahr 2021 durch Bereitstellung adäquater finanzieller Mittel auf kommunaler, Länder-, Bundes- und europäischer Ebene zu sichern. Weiterhin heißt es, dass Träger der europäischen und internationalen Jugendarbeit zur Absicherung ihrer Arbeit im Jahr 2021 eine größere Flexibilität und Änderungen in den Förderbedingungen brauchen, die den aktuellen besonderen Anforderungen gerecht werden, beispielsweise auch für gemeinsam mit jungen Menschen und ihren Partnern im Ausland zu entwickelnde neue analoge, hybride und digitale Begegnungsformate.
Insbesondere die Zukunftsperspektive war den Mitgliedsorganisationen ein großes Anliegen. Daher fordern sie mit Blick auf den Anschub des Jugendaustauschs ab 2022 einen abgestimmten Aktionsplan und, damit verbunden, ausreichende finanzielle Mittel, um weiterhin Angebote der europäischen und internationalen Jugendarbeit zu etablieren und diese gemeinsam mit jungen Menschen so nachhaltig wie möglich auszugestalten. Mit breiter Zustimmung beschließt die Mitgliederversammlung das Papier.
Empfehlungen der Ad-hoc-Arbeitsgruppe beschlossen
Die Einrichtung einer Ad-hoc-Arbeitsgruppe Europäische Union (EU-AG) geht zurück auf einen Beschluss der Mitgliederversammlung vom 10.12.2019, um die Zusammenarbeit der Nationalen Agentur JUGEND für Europa mit den Trägerstrukturen weiterzuentwickeln. Nach vier Sitzungen der EU-AG liegen nun erste Empfehlungen vor, die sich auf folgende Themenbereiche fokussieren:
- Transparenz über die Arbeit und Verfahren der Nationalen Agentur
- Beteiligung der Zivilgesellschaft – Gremien und Strukturen
- Partnerschaftliche Zusammenarbeit
- Verbesserter Zugang zu den Programmen
Die Empfehlungen, die von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen wurden, richten sich abhängig vom Inhalt an verschiedene Adressatengruppen: die Europäische Kommission, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), den Nationalen Beirat für die EU-Programme Erasmus+ Jugend in Aktion und Europäisches Solidaritätskorps, die Nationale Agentur JUGEND für Europa sowie an IJAB und die Mitgliedsorganisationen.
Nachwahl im IJAB-Vorstand
Das vorzeitige Ausscheiden des stellvertretenden Vorsitzenden von IJAB, Dr. Herbert Wiedermann, machte eine Neuwahl dieser Position erforderlich. Zur Wahl vorgeschlagen war Petra Grothof, die seit November 2019 die Leitung des neu gegründeten Referats Internationale Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit in der Sozialbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg innehat. Bei IJAB vertritt sie gemeinsam mit Peter Nitschke die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF). Sie betonte in ihrer Vorstellung, dass sie schon in jungen Jahren von Auslandserfahrungen, unter anderem durch Schüleraustausch-, Studien- und Arbeitsaufenthalte, geprägt wurde und es immer wieder Anknüpfungspunkte an das Arbeitsfeld Internationales gab. „Ich bin hoch motiviert“, sagte sie, „und möchte gemeinsam mit dem Vorstand und den IJAB-Mitgliedern dazu beitragen, dass dieses spannende Arbeitsfeld der internationalen Jugendarbeit weiter gestärkt wird.“ Petra Grothof wurde einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Verabschiedung der Arbeitsschwerpunkte von IJAB für 2021
Die Geschäftsstelle stellte den Mitgliedern die Arbeitsplanung von IJAB für die Jahre 2021-2023 vor, die eine Reihe von neuen Vorhaben vorsieht. Die Jahre 2022 und 2023 geben dabei einen vorläufigen Ausblick auf weitere Perspektiven. Die Mitgliederversammlung verabschiedete einstimmig zunächst die Arbeitsschwerpunkte für 2021.