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Mitgliederversammlung

Daniel Poli wird neuer Direktor von IJAB

IJAB-Mitgliederversammlung tagte

Am 17. März 2022 hat die Mitgliederversammlung von IJAB in einer außerordentlichen Sitzung Daniel Poli einstimmig zum neuen Direktor der Geschäftsstelle bestellt. Daniel Poli wird sein Amt am 1. Oktober antreten. Weitere Themen waren die Verabschiedung eines Informationspapiers zu Strukturen der jugendpolitischen Zusammenarbeit sowie die russische Aggression gegen die Ukraine.

18.03.2022 / Christian Herrmann

Die gegenwärtige Direktorin von IJAB, Marie-Luise Dreber, geht nach 21 Jahren der Leitung der Geschäftsstelle am 30. September 2022 in den Ruhestand. Daniel Poli, der bisherige Leiter des Geschäftsbereichs „Qualifizierung und Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit“, wird ihr Nachfolger. Rolf Witte, der als Vorsitzender von IJAB das Bewerbungsverfahren koordinierte, sagte: „Ich freue mich als Vorsitzender sehr über die Berufung von Daniel Poli als neuen Direktor durch die Mitgliederversammlung von IJAB und sehe der ab Herbst diesen Jahres noch engeren Zusammenarbeit des gesamten Vorstands mit ihm gespannt entgegen. In einem offenen und intensiven Bewerbungsverfahren haben wir mit ihm einen erfahrenen und kompetenten Bewerber ausgewählt und der Mitgliederversammlung vorgeschlagen. Er ist daran interessiert, sich gemeinsam mit den Mitgliedern und Gremien von IJAB, den Mitarbeiter*innen, den Verantwortlichen in der Nationalen Agentur JUGEND für Europa und dem BMFSFJ den aktuell sehr großen Herausforderungen der Internationalen Jugendarbeit in sehr verantwortlicher Position zu stellen und IJAB zeitgemäß strategisch weiterzuentwickeln. Auf der Grundlage der langjährigen ausgezeichneten Arbeit von Marie-Luise Dreber als Direktorin werden wir noch in diesem Jahr einen Prozess zur Weiterentwicklung des Profils von IJAB anstoßen, in den sich Daniel Poli in seiner neuen Funktion ab Herbst maßgeblich einbringen wird. Ich bin mir sicher, dass wir alle gemeinsam die richtigen Weichen für die nächsten Jahre stellen werden.“

Daniel Poli freute sich über das in ihn gesetzte Vertrauen. Er möchte in den kommenden Jahren den Markenkern von IJAB stärken. Poli sagte an die Mitglieder gerichtet: „Ich bedanke mich sehr für das in mich gesetzte Vertrauen und freue mich auf die neue Aufgabe. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen, dem Vereinsvorstand und dem BMFSFJ dazu beizutragen, IJAB in Zukunft stärker zu profilieren, die verschiedenen Arbeitsbereiche und Aufgaben synergetischer aufeinander zu beziehen und damit prägnanter nach außen zu wirken. Dabei spielt die Beteiligung der Mitarbeitenden und die enge Kooperation mit unseren Partnerorganisationen im In- und Ausland eine zentrale Rolle. So gilt es die Alleinstellungsmerkmale der Fachstelle stärker herauszuarbeiten, Bedarfe der verschiedenen Stakeholder zu identifizieren, neue Aufgaben zu definieren und daran bestehende Arbeitsbereiche von IJAB zu überprüfen, innovativ auszurichten oder auch zu verlassen. Hierfür bringe ich über 15 Jahre Erfahrung in der Geschäftsstelle, ein hohes Maß an Motivation und Gestaltungswillen und hoffentlich gute und fruchtbare Ideen mit.“

Weitere Themen: Informationspapier und Krieg gegen die Ukraine

Weitere Themen waren die Verabschiedung eines Informationspapiers zu den Strukturen der jugendpolitischen Zusammenarbeit sowie die russische Aggression gegen die Ukraine.

Das Informationspapier richtet sich an politische Entscheidungsträger auf der Bundesebene und beschreibt die vielfältigen Strukturen internationaler jugendpolitischer Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Förderinstrumenten. Es verweist darauf, dass es neben dem bekannten Format eines bilateralen Jugendwerks eine ganze Palette von weiteren Möglichkeiten gibt. Immer weiteren Forderungen nach bilateralen Jugendwerken stehen die IJAB-Mitglieder kritisch gegenüber. „Immer wenn die Politik auf die Idee kommt, dem Jugendaustausch etwas Gutes tun zu wollen, fordert sie ein Jugendwerk“, sagte der IJAB-Vorsitzende Rolf Witte. Er merkte aber auch an, dass IJAB nicht grundsätzlich etwas gegen Jugendwerke habe und erinnerte an die langjährige Kooperation mit den bestehenden Jugendwerken. Das Informationspapier wurde nach intensiver Diskussion einstimmig angenommen.

Der zu erwartende Verlauf der Corona-Pandemie lässt keine kurzfristige Rückkehr der Arbeit von Vorstand und Mitgliederversammlung zu Präsenzveranstaltungen erwarten. IJAB erweitert daher seine Satzung um digitale sowie hybride Formate für die Vereinsorgane. Die Satzungsänderungen wurden einstimmig angenommen.

Im letzten Tagesordnungspunkt berichteten die Mitglieder über die Auswirkungen der russischen Aggression gegen die Ukraine auf ihre Arbeit. Das Deutsche Jugendherbergswerk und der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten haben einen Teil ihrer Einrichtungen für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine geöffnet. Beide möchten mehr anbieten, als „Bett und Brötchen“. Nötig seien pädagogische und therapeutische Unterstützung. Der Internationale Bund wird in seinen Einrichtungen einen Schwerpunkt auf die Betreuung minderjähriger und unbegleiteter Geflüchteter setzen. Zugleich sammelt er Spenden für eine Partnerorganisation in Polen, die Geflüchtete aufnimmt.

Manfred von Hebel von JUGEND für Europa zeigte sich erleichtert, dass alle Freiwilligen des Europäischen Solidaritätskorps wohlbehalten aus der Ukraine zurückgekehrt seien. Von einigen russischen Freiwilligen in Deutschland sei bekannt, dass sie nicht nach Russland zurückkehren möchten. Mit der Europäischen Kommission finden gegenwärtig Gespräche statt. Darum geht es unter anderem darum, ob Freiwillige aus der Ukraine auch ohne Entsendeorganisation einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten können und wie Solidaritätsprojekte gefördert werden können. IJAB-Direktorin Marie-Luise Dreber erinnerte daran, dass es mit der Ukraine eine bilaterale Ressortvereinbarung seitens des BMFSFJ im Jugendbereich gibt. Eine Wiederaufnahme, sobald die Umstände es zulassen, sei wünschenswert.

INT 4.0 – Namensnennung CC BY 4.0
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