Eine unserer größten Herausforderungen bestand darin, wie wir unseren jährlichen internationalen Jugendaustausch und unser Nordic Youth Film Festival (nuff.no) organisieren sollten. Das NUFF, ein Filmfestival und internationaler Film-Workshop, zu dem 40 bis 50 Jugendliche aus aller Welt im norwegischen Tromsø zusammenkommen, um zehn Tage lang Filme zu machen und anzusehen, sich international auszutauschen und an Workshops teilzunehmen, gibt es bereits seit 17 Jahren.
Dieses Jahr wurden für das NUFF über 3.000 Filme eingereicht, es hatten sich schon fast 40 jugendliche Filmschaffende für die Workshops angemeldet, und wir konnten für die Leitung von Workshops vier interessante internationale Fachkräfte engagieren. In Anbetracht dieses großartigen Potenzials suchten wir nach einer Alternative für das „physische“ NUFF und beschlossen, dass die Workshops digital stattfinden müssten.
Alle Workshops fanden online statt. Mentor(inn)en waren online präsent und auch wenn mehrere Teilnehmende aus einem Land kamen, waren sie nicht beisammen, sodass alle unter denselben Bedingungen teilnahmen. Dieses Jahr bestanden nur geringe technische Anforderungen, um sicherzustellen, dass alle unabhängig von den ihnen verfügbaren Geräten einen Film machen konnten: Teilnehmende wurde aufgefordert, einfach mit ihren Smartphones zu filmen. Die Plattform Discord stellte das wichtigste Tool für die Kommunikation zwischen Teilnehmenden dar, weil sie gute Funktionen für Voice- und Videochats bietet. Außerdem ist sie für Teilnehmende recht einfach zu nutzen und zudem kostenlos, sodass diesbezüglich keine Barrieren bestanden.
Die Filme für den Wettbewerb wurden über Vimeo live gestreamt. Nach jeder Aufführung gab es eine Fragerunde. Der Zugang zum Livestream war weltweit kostenlos verfügbar.
Wir errichteten einen virtuellen „NUFF-Hub“, um das Gefühl zu schaffen, dass die Filme und Veranstaltungen gemeinsam im selben Raum angesehen wurden. Der Hub fungierte als virtueller Treffpunkt, an dem Menschen Teil des NUFF sein konnten.
Das NUFF erreichte mit seinem Workshop-Kanal und Festival-Kanal weltweit Sichtbarkeit, sowohl online als auch digital und physisch. Wir schufen mithilfe von digitalen Tools wie Vimeo, Discord, Zoom, Facebook, Livestreaming und Mozilla Hub einen Festivalraum im Cyberspace. Es mussten neue Herausforderungen überwunden und neue kreative Denkansätze entwickelt werden.