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Portal der Kinder- und Jugendhilfe

15 Jahre Information, Vernetzung, Kommunikation

Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe feiert Geburtstag

Vor 15 Jahren ging das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe online. Seither versorgt es Fachkräfte, Politik und Verwaltung, sowie eine interessierte Öffentlichkeit mit Informationen zu einem Arbeitsfeld, das für Chancen- und Bildungsgerechtigkeit, die Teilhabe junger Menschen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft wesentlich ist. Eine halbe Million Seitenbesucher/-innen verzeichnete das Portal 2020. Damit ist es das führende Online-Angebot seiner Art.

19.02.2021 / Christian Herrmann

Die Erfolgsgeschichte des Fachkräfteportals der Kinder- und Jugendhilfe begann an Weiberfastnacht 2006. Was für den Kollegen der AGJ in seinem Berliner Büro ein normaler – wenn auch nicht ganz stressfreier – Arbeitstag werden sollte, erwies sich für das Bonner Redaktionsteam als Herausforderung. Durch die Flure von IJAB tanzten die rheinischen Narren und verbreiteten die jahreszeitentypische Geräuschkulisse. Dabei gab es noch einiges zu tun: Letzte Artikel mussten eingefügt werden, die für die Software des Portals verantwortlich Agentur fixte letzte Bugs im Layout und brachte Schnittstellen zu Partner-Webseiten ans Laufen. Im Laufe des Nachmittags hatte sich der DNS-Eintrag jugendhilfeportal.de durchs Netz gearbeitet. Die Seite war da und lief. Die rheinische Lebensweisheit „et hätt noch immer jot jejange“ hatte sich einmal mehr bewahrheitet, aber wer damals den Online-Gang miterlebt hat, wird ihn wohl kaum vergessen.

Partnerschaftlich und anspruchsvoll von Anfang an

Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe war seit seiner frühen Konzeptionsphase groß gedacht worden. Es sollte Informationen und Diskurse aus allen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe spiegeln, es sollte zur Diskussion ermutigen, mögliche Partner in Kontakt miteinander bringen und umfangreiche Recherchetools zur Verfügung stellen. Dass das Fachkräfteportal diesem selbst gesteckten Ziel immer gerecht werden konnte, liegt vor allem an der vertrauensvollen Zusammenarbeit der Projektträger IJAB und AGJ, aber auch an den vielfältigen Kooperationen. Partner steuerten Inhalte bei und über Schnittstellen wurden Datenbankeinträge Dritter nutzbar gemacht. Das setzte zu jedem Zeitpunkt anspruchsvolle technische Lösungen voraus, war für Nutzerinnen und Nutzer attraktiv und für Partner gewinnbringend. Bis heute schätzen sie die hohe Reichweite der Inhalte, die sie beisteuern. 220 Partner haben inzwischen Kooperationsvereinbarungen unterschrieben und steuern auf die eine oder andere Weise Inhalte bei. Der hohe technische Anspruch ist dabei unverändert geblieben – über alle Agenturwechsel, Zu- und Abgänge in der Redaktion, Wechsel des Servers und größere und kleinere Relaunchs hinweg. Dabei wurden auch immer wieder sich verändernde Nutzungsgewohnheiten berücksichtigt. War 2006 noch der Desktop-Computer das dominante Endgerät, so sind es heute Smartphone und Tablet.

Kinder- und Jugendhilfe im Wandel der Zeiten

Eine sich verändernde Welt und Gesellschaft stellt auch die Kinder- und Jugendhilfe vor immer neue Herausforderungen und das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe hat die sich daraus ableitenden Diskurse begleitet und gespiegelt. Das war so bei den hitzigen Debatten um die Mediennutzung von Jugendlichen, bei den Skandalen um sexuellen Missbrauch, nationalen und europäischen Jugendstrategien, Zuwanderung und Digitalisierung. Als Online-Medium war letzteres der Redaktion immer ein besonderes Anliegen. Bereits 2013 erschien mit SozPad eine Hilfestellung zu Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, die auch von Fachveranstaltungen auf mehreren Kinder- und Jugendhilfetagen begleitet und vertieft wurde. Einige der angesprochenen Themen waren unmittelbare Wirkungen der fortschreitenden Globalisierung und Europäisierung. Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe griff dies mit der Berichterstattung zur EU-Jugendstrategie und in jüngster Zeit mit dem YouthWiki auf, das einen umfassenden Einblick in die Jugendpolitik in Europa ermöglicht. Marie-Luise Dreber, Direktorin von IJAB, sagt darüber: „In 15 Jahren hat sich das Fachkräfteportal zur meistgenutzten Plattform der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Es versorgt Praxis, Verwaltung und Politik mit tagesaktuellen Informationen und greift politisch relevante Themen und Diskurse auf. Dabei wächst das Interesse an der Berichterstattung über europäische und internationale Entwicklungen und bestätigt unsere Wahrnehmung einer zunehmenden Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe für globale Themen. Das Portal wird auch in Zukunft die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer stets im Blick behalten und das digitale Angebot stetig weiterentwickeln.“

Unverzichtbares Kommunikationsinstrument

In den ersten Jahren seines Bestehens war der Fortbestand des Fachkräfteportals nicht zwingend gesichert. Die Förderer – Bund und Länder – mussten sich in regelmäßigen Intervallen über eine Fortsetzung verständigen. Das war in den ersten Projektzyklen nicht selbstverständlich. Heute wissen die Förderer, dass sie nicht jedes mal eine eigene Webseite aufsetzen müssen, wenn sie ein Thema platzieren wollen. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Kinder- und Jugendliche ist ein typisches Beispiel dafür. Auf dem Fachkräfteportal wurde ein Themenschwerpunkt zum Umgang mit der Coronakrise und den Auswirkungen auf die Kinder- und Jugendhilfe sowie ihre Adressat/-innen eingerichtet. Hier finden Fachkräfte die Informationen, die sie benötigen – von Fördermitteln bis zu wissenschaftlichen Studien. Für diese vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Förderern sind wir dankbar. Sie hat dazu beigetragen, die wichtige Leistung der Kinder- und Jugendhilfe für die Gesellschaft bekannter zu machen. Das ist nicht zuletzt für lokale öffentliche und freie Träger von Bedeutung, denn sie haben oft nicht die Ressourcen für eine eigene Öffentlichkeitsarbeit.

Und jetzt?

Franziska Porst, Geschäftsführerin der AGJ, freut sich auf die Zukunft. Sie sagt: „2006, als das Internet für viele noch Neuland war, ging das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe online. Seine Mission war, Fachkräfte mit seinen digitalen Angeboten umfassend und unabhängig zu informieren. Zum 15. Geburtstag können wir stolz feststellen: Diesem Anspruch ist es gerecht geworden. Mit seinen wachsenden Angeboten und Funktionalitäten hat sich das Fachkräfteportal zugleich als Spiegel und Impulsgeber der fortschreitenden Digitalisierung der Sozialen Arbeit erwiesen. Besonders in der Pandemie ist deutlich geworden, wie wichtig das Fachkräfteportal als verlässliche digitale Informationsquelle ist und wie dynamisch es sich weiterentwickelt. Auf die nächsten 15!“

Anlässlich von Jubiläen wird gerne zurückgeschaut. Aber nach 15 Jahren ist das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe natürlich bei weitem nicht am Ende seiner Geschichte angelangt. Im Frühjahr steht der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag an, der diesmal ausschließlich digital stattfinden wird. Das Portal ist auch diesmal wieder Medienpartner und wird berichten. Danach beginnt die Rundum-Erneuerung der Software und der Oberfläche des Portals. Der Relaunch ist für den späten Herbst geplant. Damit ist zumindest eins gesichert: Weiberfastnacht wird dabei keine Rolle spielen.

INT 4.0 – Namensnennung CC BY 4.0
Dieses Werk ist lizenziert unter einer INT 4.0 – Namensnennung CC BY 4.0 Lizenz.
Zwei mobile Endgeräte mit Motiven des Portals der Kinder- und Jugendhilfe
Über das Portal der Kinder- und Jugendhilfe

Mit dem Gemeinschaftsprojekt "Portal der Kinder- und Jugendhilfe" bieten wir allen, die sich zum Thema Kinder- und Jugendhilfe informieren möchten, eine Informations-, Kooperations- und Kommunikationsplattform an.

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Projektleitung
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