Am Anfang des Projektes „Jugend-Verbraucher-Dialog“ stand die Idee, dass jugendgerechter Verbraucher*innenschutz am besten funktioniert, wenn Verbraucher*innenschutz-Informationen zielgruppengerecht über die sozialen Medien direkt an junge Menschen gebracht werden. Basierend auf der Annahme, dass es – entgegen weitläufig verbreiteten Vorurteilen – sehr viele interessierte Jugendliche gibt, die über ihre Verbraucher*innenschutzrechte informiert sein wollen. Bisher fehlte es nur an einer passgenauen Ansprache und Streuung dieser Informationen. Diese Grundannahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekts bestätigten sich nach knapp 3 Jahren Projektlaufzeit und knapp 2.000 Follower*innen auf dem eigenen Instagram-Kanal bei dieser Abschlussveranstaltung des Projekts - der Jugend-Verbraucher*innen-Welt Berlin.
Am ersten Tag gab es hier mit verschiedenen Kennenlernmethoden wie „Mega-Bingo“ oder dem „30 Fragen Spiel“ rund ums Thema Verbraucher*innenschutz einen sanften Einstieg in die Veranstaltung. Nachzügler*innen aus ganz Deutschland, die auf Schienen gestrandet waren, konnten bei der nächtlichen Stadtführung auf den neuesten Stand gebracht werden.
Wer war schon Opfer eines Datenlecks?
José M. Matas, ein Mitglied der Jugendredaktion des Jugend-Verbraucher-Dialogs, läutete mit einem Vortrag zu Live-Hacking am Samstag die inhaltliche Arbeit des Wochenendes ein. Während er die Teilnehmenden auf die Sicherheitsfallstricke im Internet aufmerksam machte, stellte sich durch die Seite https://haveibeenpwned.com/ heraus, dass gute 15% der Anwesenden bereits Opfer eines Datenlecks geworden sind. Auch so manche der inzwischen angereisten Workshop-Referent*innen guckten besorgt auf dieselbe Bestätigung.
In den darauffolgenden Workshop-Phasen wurde – sicherlich vor allem beim Thema „Gehackte Konten und Identitätsdiebstahl – Kann mir das auch passieren?“ – noch weiter über Datenlecks diskutiert. Aber auch in die anderen Workshops, mit Themen wie „Klimagesunde Ernährung“ oder „Greenwashing im Urlaub“, fanden die Teilnehmenden schnell in die inhaltliche Diskussion. Angeleitet von Referent*innen verschiedener Verbraucherzentralen und dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), tauschten sie sich zu Verbraucher*innenschutzthemen aus, die vor allem für ihre Zielgruppe von Relevanz sind.
„Lasst uns über Finanzen sprechen“
So entstanden im Workshop „Das schnelle Geld oder schnelle Pleite: Finanzberatung auf Social Media“ beispielsweise intensive und sehr transparente Diskussionen zur Notwendigkeit von elternunabhängigem BAföG oder der Aneignung von Finanzplanungskompetenzen.