Am 11. Oktober 2022 hob die japanische Regierung die Einreiserestriktionen für Individualtouristen auf und reaktivierte u.a. auch für Deutschland die Visumsfreiheit. Somit standen die Tore Japans nicht nur für individuell Anreisende wieder offen: auch der multilaterale Fachkräfteaustausch des Büros des japanischen Ministerpräsidenten (das sog. Cabinet Office) konnte endlich wieder in Präsenz geplant und durchgeführt werden.
Für viele der deutschen Teilnehmenden war dies ihr erster internationaler Austausch auf beruflicher Ebene. Das Durcheinander der aktualisierten Einreisebestimmungen, die knappe Zeit bis zur Entsendung und auch die Besonderheiten der japanischen Kultur sorgten für zusätzliche Nervosität. IJAB schaltete deshalb Anfang November ein Vorbereitungsseminar vor, in dem die Teilnehmenden zu all diesen Punkten abgeholt wurden. Neben japanischen Aufwärmübungen, einem kleinen Sprachkurs und Übungen im japanischen Knigge sollten die Teilnehmenden vor allem zu Landeskunde, Historie und aktuellen Diskussionen in der Gesellschaft Japans gebrieft werden, um Situationen vor Ort in den richtigen Kontext setzen zu können.
So reisten acht gut vorbereitete junge Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, alle zwischen 18-30 Jahren, Anfang Dezember als deutsche Delegation nach Tokyo, um sich mit gleichaltrigen Teilnehmenden auszutauschen. Die Teilnehmenden aus Deutschland und Estland kamen in der ersten Hälfte des Programms mit ihren japanischen Kolleg*innen zunächst darüber ins Gespräch, wie Informationstechnologien und die Digitalisierung für die Entwicklung der Gesellschaft genutzt werden können. Schnell zeigten sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den drei Nationen: So beeindruckte beispielsweise die Präsentation aus Estland die deutsche Gruppe schwer, scheint man bei manchen Technologie-Methoden dort schon viel weiter zu sein als in Deutschland. Andererseits hat auch Japan bei der Umsetzung der Digitalisierung in Schulen ähnliche Probleme: