Viele Kerzen brennen. Viele Kerzen brennen.
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Glaubenspraxis

Religiöse Rituale, Alltagsrituale und Feste

Im Christentum

Religiöse Rituale, Alltagsrituale und Feste

Gottesdienst

Sonntag ist der wöchentliche Ruhetag. Der Gottesdienst findet in der Regel am Sonntagvormittag statt; es gibt aber unterschiedliche Zeiten. Er gehört für die Gläubigen aller christlichen Konfessionen zu den wichtigsten gemeinsamen Riten, um mit Gott in Verbindung zu treten und ihn zu ehren. Gebete, Gesänge und Verkündigung des Evangeliums erfolgen nach einem festgelegten Ablauf (Liturgie). Das Abendmahl hat in der katholischen und evangelischen Kirche eine zentrale Bedeutung.

Gottesdienste haben je nach Konfession andere Bezeichnungen:

Beichte

Die Beichte ist das mündliche Eingeständnis einer schuldhaften Verfehlung vor Gott. Dieses Schuldbekenntnis erfolgt in der Regel einzeln während eines Gespräches mit einem Geistlichen, kann aber auch in der Gemeinschaft der Kirche erfolgen.

In der katholischen Kirche ist zur Vergebung schwerer Schuld die Einzelbeichte nötig. Die Beichte, die zu den sieben Sakramenten (Gnadenzeichen) gezählt wird, findet gewöhnlich als Einzelbeichte im Beichtstuhl oder Beichtraum statt (Ohrenbeichte). Für eine gültige Beichte müssen auf Seiten des/der Beichtenden fünf Voraussetzungen erfüllt sein: Gewissenserforschung, Reue, guter Vorsatz, Bekenntnis und Wiedergutmachung. Der Priester ermahnt den Gläubigen und spricht ihn im Namen Christi und der Kirche „von den Sünden los“ (Absolution). 

In der orthodoxen Kirche erfolgt die Beichte ähnlich wie in der katholischen Kirche. Für die meisten Orthodoxen ist eine kürzlich abgelegte Beichte die Voraussetzung um an der Eucharistiefeier teilnehmen zu dürfen. 

In der evangelischen Kirche findet die Beichte in der Regel als Einzelbeichte im Rahmen eines seelsorgerlichen Gesprächs statt, das in neuerer Zeit zunehmend in Anspruch genommen wird. Im Gegensatz zur katholischen Kirche ist die Beichte nicht Voraussetzung, um von Gott Gnade zu erfahren. Die Beichte dient der Entlastung und Reinigung der Seele und hat in dieser Hinsicht eine wichtige Funktion. Der Beichtvater ist zur absoluten Verschwiegenheit über alles Gehörte verpflichtet (Beichtgeheimnis). 

Wichtige Feiertage

Der Begriff Kirchenjahr bezeichnet die jährlich wiederkehrende festgelegte Abfolge religiöser Feste im christlich geprägten Kulturkreis. Das Kirchenjahr enthält zwei große Festkreise, die in der katholischen und evangelischen Kirche weitgehend übereinstimmen. Als Beginn des Kirchenjahres wird der erste Adventssonntag angesehen.

Das orthodoxe Kirchenjahr ist ähnlich aufgebaut, beginnt jedoch am 1. September.

Fastenzeit

Katholische Kirche
Die 40-tägige Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und geht bis zur Osternacht. Sie dient der Vorbereitung auf das Osterfest. Strenge Fastentage sind in der katholischen Kirche der Aschermittwoch und der Karfreitag (Todestag Christi). An diesen Tagen dürfen die Gläubigen nur einmal eine sättigende Mahlzeit und zweimal einen kleinen Imbiss zu sich nehmen. Die Sonntage sind vom Fasten ausgenommen. Fleischkonsum ist an diesen Tagen verboten. Diesem Gebot müssen alle Gläubigen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr folgen, dem Fastengebot alle Volljährigen bis zum Beginn des 60. Lebensjahres. 

In der Fastenzeit sollte in erster Linie auf Fleisch und Alkohol verzichtet werden. Viele Katholikinnen und Katholiken entsagen in dieser Zeit sämtlichen Genussmitteln, zum Beispiel Kaffee oder Süßigkeiten. Andere schränken alltägliche Gewohnheiten wie Fernsehen ein und meiden Disco und Kneipenbesuche. 

Orthodoxe Kirche
Für orthodoxe Gläubige sind Fastentage nur Empfehlungen und kein Gebot. Allerdings werden die Fastenregeln sehr streng gehalten. 50 Tage strenges Fasten, das 7 Wochen vor Ostern beginnt. Die Anzahl der Mahlzeiten und deren Gehalt soll eingeschränkt werden (kein Fleisch, kein Öl, kein Alkohol, nur zwei Mahlzeiten am Tag).

Es gibt auch eine Weihnachtsfastenzeit vom 15. November bis zum 24. Dezember (3 Wochen leichtes, 3 Wochen mittleres Fasten). Mildes Fasten bedeutet den Verzicht auf Fleisch. Samstags und sonntags wird das Fasten um eine Stufe gelockert.

Evangelische Kirche
Hier gibt es eine vorösterliche Fastenzeit auf freiwilliger Basis. Die Initiative „Sieben Wochen Ohne“ ermuntert Gläubige die vorösterliche Zeit zu nutzen, um alltägliche Gewohnheiten zu unterbrechen (welche dies sind ist den Gläubigen überlassen, so zum Beispiel Fernsehen, Computerspiele, Süßigkeiten).


Insgesamt dient die Fastenzeit der inneren Einkehr, der Schulung des Geistes, der Besinnung auf das Wesentliche im Leben und der stärkeren Verbindung mit Gott. 

Im Islam

Religiöse Rituale, Alltagsrituale und Feste

Es gibt zahlreiche Rituale, die zwar nicht unbedingt im Koran ihren Ursprung haben, die aber durch viele Traditionen und Überlieferungen mit übernommen worden sind. Diese Möglichkeit, ’Urf und ’Ada (Brauch und Sitte) mit zu übernehmen, ergibt sich aus dem islamischen Rechtsdenken, das dieses Instrumentarium zulässt, wenn die jeweilige Lebensart nicht dem Koran widerspricht.

Rituale im Kindesalter

Meist wird einem Neugeborenen der Adhan (Gebetsruf) leise ins Ohr gerufen. Bei manchen Gruppierungen wird die abgetrennte Nabelschnur des Neugeborenen vergraben.

Es ist üblich Knaben zu beschneiden, allerdings geschieht dies bei verschiedenen Ethnien zu unterschiedlichen Zeitpunkten: die Zeitspanne reicht vom 7. Tag nach der Geburt bis hin zum 7. Geburtstag. Das Beschneiden von Mädchen ist im Islam mit keinem Textzeugnis zu belegen.

Weit verbreitet ist auch die Sitte, dem Kind nach 40 Tagen den Kopf zu scheren (Aqiqa), das Gewicht der Haare in Gold aufzuwiegen und dieses an die Armen zu verteilen. Sowohl bei der Beschneidung als auch bei der Aqiqa wird ein Essen sowohl für die Gäste als auch für die Armen gegeben.

Eine neuere Sitte vor allem in Europa ist es, eine besondere Feier zu veranstalten, wenn das Kind zum ersten Mal durchgefastet hat, gleich ob es sich dabei um einen Tag oder um den gesamten Monat Ramadan handelt.

Fasten

Im Monat Ramadan fasten alle Musliminnen und Muslime, die körperlich und geistig dazu in der Lage sind, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, das heißt, sie nehmen keine Nahrung und keine Flüssigkeiten zu sich, sie rauchen nicht und enthalten sich des Geschlechtsverkehrs. Zudem wird es als wichtig angesehen, besonders in dieser Zeit auf die eigene Wortwahl und das Benehmen zu achten.

Es gibt Ausnahmeregelungen vom Fasten zum Beispiel bei Krankheit, Schwangerschaft und Altersschwäche, die mit Ersatzleistungen wie beispielsweise der Speisung von Armen abgegolten werden kann.

Am Ende des Ramadan feiern die Musliminnen und Muslime das so genannte ’Id-ul-fitr, vielfach auch ?ekerbayramRamazanbayram oder Zuckerfest genannt.

Pilgerfahrt

Etwa zweieinhalb Monate später findet jedes Jahr die Pilgerfahrt (Ha??) nach Mekka statt. Am Ende dieser Pilgerfahrt feiern die Musliminnen und Muslime in der ganzen Welt das Opferfest (’Id-ul-Adha oder Kurban Bayram). Dieses Fest erinnert an die Opferungsvision Ibrahims (Abrahams) und der Ablehnung des Menschenopfers durch Gott.

Die Musliminnen und Muslime tragen bei der Ha?? ein besonderes Pilgergewand, das sie bis zu ihrem Tod aufbewahren. Die meisten von ihnen werden auch in diesen Tüchern beerdigt.

Beerdigung

Die Beerdigung erfolgt nach der Totenwaschung in einem Grab, wobei der/die Tote mit dem Kopf nach Mekka gebettet wird, in das Pilgergewand gehüllt. Es ist theologisch gesehen wünschenswert, die Beerdigung so schnell wie möglich zu vollziehen.

In manchen Gruppen nehmen Frauen nicht an der Beerdigung teil, sondern lesen zu Hause im Koran, vorwiegend die Sure Yasin.

Koranrezitation

Die Lesung des Korans beginnt mit der rituellen Waschung und dem Aussprechen der so genannten Basmala: „Bismi'llahi-'rrahmani-'rrahim“ (Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen).

Festtage

Neben den beiden Hauptfesten Zuckerfest und Opferfest werden verschiedentlich auch noch andere Feste gemeinsam begangen, so zum Beispiel der Geburtstag des Propheten oder das Gedenken an den Propheten. Der Ašura-Tag ist bei den Schiiten ein hoher Feiertag zum Gedenken an das Leiden des Prophetenenkels, bei den Sunniten gilt er dem Gedenken an die Landung der Arche Nu auf dem Berg Ararat.

Das islamische Jahr ist ein reines Mondjahr, das heißt, es ist etwa um 11 Tage kürzer als das Sonnenjahr. Auf diese Weise wandern die islamischen Monate durch die Jahreszeiten und beispielsweise der Ramadan fällt einmal in den Sommer und einmal in den Winter. Die Musliminnen und Muslime sehen darin auch die Gerechtigkeit Gottes gegenüber den Menschen, da so jeden Muslim/jede Muslimin einmal eine lange oder eine kurze Fastenzeit trifft.

Durch diese „Jahreswanderung“ werden die Feste jedes Jahr zu einem anderen Datum gefeiert. 

Freitag

Der Freitag ist der wöchentliche Ruhetag, an dem das zentrale wöchentliche Freitagsgebet in der Moschee stattfindet. Die Versammlung zu diesem Gebet spielt eine besondere Rolle für die Musliminnen und Muslime. An den übrigen Tagen der Woche wird von den meisten Menschen zuhause gebetet.

Im Judentum

Religiöse Rituale, Alltagsrituale und Feste

Schabbat

Der Schabbat ist der wöchentliche Ruhetag, der am Freitagabend etwa 20 Minuten vor Sonnenuntergang beginnt und am Samstagabend mit dem Erscheinen von drei Sternen am Nachthimmel endet. Mit ihm sind sowohl Pflichten als auch Verbote verbunden.

Dem Schabbat liegt die Vorstellung zugrunde, dass der Mensch den göttlichen Rhythmus der biblischen Schöpfung nachahmen soll. So wie Gott nach Ablauf von sechs Tagen sein schöpferisches Werk beendete und am siebten Tag ruhte (= Schabbat), soll der Mensch Tätigkeiten vermeiden, die einen kreativen Charakter besitzen.

Es gibt 39 Hauptkategorien (plus einige Nebenkategorien) von am Schabbat verbotenen Tätigkeiten. Diese Kategorien gehen auf Handlungen zurück, die für den Bau des Heiligtums in der Wüste nötig waren. Die Hauptkategorien erstrecken sich auf die Bereiche der Nahrungserzeugung, Textilerzeugung, Lederverarbeitung, Schreibarbeiten, Handwerken, Feuer machen und vermehren sowie Lastentragen und Transporttätigkeiten.

Das Einhalten der Schabbat-Gebote wird als Schmirat Schabbat bezeichnet. Derjenige, der diese Gebote einhält, ist ein Schomer Schabbat (männlich) oder eine Schomeret Schabbat (weiblich).

Eine Ausnahme von der Einhaltung dieser besonderen Schabbat-Gebote besteht in Notfällen, wenn zum Beispiel menschliches Leben gerettet oder erhalten werden muss (Pikuach Nefesch). Eine weitere Ausnahme bietet unter anderem die Brit Mila (Beschneidung), da sie für den achten Lebenstag geboten ist. Fällt der für eine Brit Mila vorgesehene Tag auf einen Schabbat, so muss die Beschneidung also trotz des Schabbat durchgeführt werden.

Ein Schabbat wird erst durch das Genießen einer warmen Speise vollständig. Da Kochen und Erhitzen am Schabbat verboten ist, müssen jegliche Speisen vor Schabbat-Beginn vorgekocht werden. Diese können bis  zur Mahlzeit in einem Schabbat-Ofen oder durch eine Schabbat-Platte warm gehalten werden.

Kalender

Die jüdische Religion verfügt über eine eigene Zeitrechnung. Anhand biblischer Angaben errechneten jüdische Gelehrte den Zeitpunkt der Weltenschöpfung, der zum Beginn des jüdischen Kalenders erklärt wurde. Das Jahr 2007 entspricht dem Jahr 5768 jüdischer Zählung.

Im 4. Jahrhundert wurde ein Kalender eingeführt, nach dem sich die jüdische Gemeinschaft bis heute richtet. Ein Jahr hat, jeweils mit dem Neumond beginnend, zwölf Monate mit 354 Tagen. Jeder Monat hat entweder 29 oder 30 Tage. Um den Unterschied zum Sonnenjahr (365 Tage) auszugleichen, wird nach fester Regel alle paar Jahre ein 13. Monat eingeschaltet (Schaltjahr). Damit wird garantiert, dass jüdische Feiertage ihren jahreszeitlichen Bezug nicht verlieren. 

Feier- und Gedenktage

Rosch HaSchana (1. - 2. Tischri)
Dies ist das Neujahrsfest. Es wird an zwei Tagen gefeiert, dem 1. und 2. Tischri. Der Monat Tischri liegt in den Monaten September bis Oktober. Hier wird sowohl die Erschaffung der Welt gefeiert als auch der Gerichtsbarkeit Gottes über die Menschen gedacht. Der Mensch lässt das zurückliegende Jahr Revue passieren und geht in sich. Der jüdischen Vorstellung zufolge sitzt Gott während der „ehrfurchtsvollen Tage“ als Richter über die Menschen zu Gericht und entscheidet mit Blick auf das anstehende Jahr über Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit. Herausragendes Symbol dieser Zeitperiode ist der Schofar, das Widderhorn, fordern seine Töne den Menschen doch zur Umkehr zu Gott auf.
 
Jom Kippur (10. Tischri)
Der Versöhnungstag Jom Kippur schließt die mit Neujahr begonnenen so genannten „ehrfurchtsvollen Tage“ ab. 
An diesem höchsten jüdischen Feiertag verzichtet man 25 Stunden auf Essen und Trinken und konzentriert sich völlig auf das Gebet in der Synagoge. 

Sukkot (15. - 21. Tischri)
Sukkot ist das Laubhüttenfest. Die Hütten erinnern an die behelfsmäßigen Behausungen, in denen die Kinder Israel während ihrer Wanderung von Ägypten nach Kanaan wohnten. 

Simchat Tora (23. Tischri)
Simchat Tora ist das „Tora-Freudenfest“. An diesem Tag wird der jährliche Zyklus der Tora-Lesungen beendet und die Lesung eines neuen Zyklus begonnen. 

Chanukka (25. Kislew - 2. Tewet)
Das achttägige Lichterfest erinnert an den historischen Sieg der jüdischen Makkabäer über das syrisch-griechische Regime. 164 vor der Zeitrechnung wurde der Jerusalemer Tempel durch die Makkabäer zurückerobert und mit dem Anzünden des sechsarmigen Leuchters, der Menora, für den traditionellen Tempelritus geweiht. Chanukka bezeichnet diese Wiedereinweihung des Tempels. Sinnbild dessen wurde die Chanukkija, der achtarmige Leuchter: Das für das Entzünden der Menora benötigte koschere Öl reichte auf wundersame Weise anstelle von einem einzigen ganze acht Tage und gab damit ausreichend Zeit, um neues koscheres Öl herzustellen. In Erinnerung daran entzünden Juden zu Chanukka an jedem Abend ein weiteres Licht der Chanukkija, bis am achten Festtag alle acht Kerzen des Leuchters entzündet sind. 

Fasten 10. Tewet (10. Tewet)
Fasttag, der an die Belagerung Jeruschalajims (Jerusalem) durch die Babylonier erinnert.

Tu BiSchwat (15. Schwat)
Dies ist das „Neujahrsfest der Bäume“. In der Antike galten für den Verzehr von Baumfrüchten besondere Regeln, die vom Tag ihrer Pflanzung abhängig waren. So blieben die Früchte eines Baumes in den ersten drei Jahren unangetastet, im vierten Jahr wurden sie zum Jerusalemer Tempel gebracht und erst ab dem darauf folgenden Jahr durften sie verzehrt werden. Da man nicht das „Geburtsdatum“ aller Bäume kannte, wurde der 15. Schwat, auf Hebräisch Tu BiSchwat, zum „Neujahrstag der Bäume“. 
Heute ist es Brauch, von den so genannten „sieben Arten“ zu essen, mit denen das Land Israel gesegnet ist. Dies sind Weizen, Gerste, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln. In Israel selbst ist es an Tu BiSchwat Tradition, Setzlinge zu pflanzen. Es steht auch für das Erwachen der Natur im Frühling und ein Engagement für die Umwelt.

Purim (14. Adar)
Purim erinnert an die Rettung der persischen Juden, wie sie im biblischen Buch Ester überliefert ist. Nach der Verbannung der Königin nimmt die jüdische Waise Ester als deren Nachfolgerin Platz auf dem persischen Thron. Die Lage der persischen Juden wird bedrohlich, als der königliche Minister Haman eine gegen sie gewandte Verschwörung initiiert: An einem durch Loswerfen (akkadisch Pur, daher der Name Purim) festgesetzten Tag sollen alle Juden des persischen Reiches ausgerottet werden. Durch ihren Ziehvater Mordechai von diesem Plan in Kenntnis gesetzt, kann Königin Ester das Böse verhindern und die Juden retten. 

In Anlehnung an die Ester-Erzählung ist heute geboten, am Tag vor Purim zu fasten (Fasten Ester). Während des Verlesens der Esterrolle in der Synagoge schlagen Alt und vor allem Jung Krach beim Erklingen des Namens Hamans. Zu den Festbräuchen gehört neben einem Festmahl das Versenden von Geschenken an Bekannte und Mittellose. 

Pessach (15. - 22. Nissan) 
Pessach, wörtlich das „Überschreitungsfest“, erinnert an die Knechtschaft der Juden in Ägypten, das „Überschreiten“ jüdischer Häuser durch den Todesengel während der zehnten Plage und den Auszug unter Mosche. Für Juden ist dieses Fest bedeutsam, weil mit ihm die freiwillige Orientierung an den Geboten Gottes und der Wandel zu einem Volk mit eigenem Land verbunden ist. 

Eingeleitet wird das Pessach-Fest durch zwei Seder-Abende. Der Ablauf dieser Abende orientiert sich an einer vorgegebenen Ordnung (hebr. seder), ihr Herzstück ist ein rituelles Mahl, das von der Haggada, der Erzählung vom Auszug aus Ägypten, und vielen Liedern umrahmt wird. Während der achttägigen Festzeit vermeidet man den Verzehr von jeglichem Gesäuerten. Besonderen Bekanntheitsgrad erlangte dadurch die Mazza, das ungesäuerte Brot. 

Jom HaSchoa (27. Nissan)
Gedenktag für die Opfer des Holocaust.

Jom HaAzmaut (5. Ijar)
An Jom HaAzmaut gedenkt man des Tages, an dem im Jahr 1948 durch David Ben Gurion die Unabhängigkeit des modernen Staates Israel verkündet wurde. Mit der Staatsgründung schließt sich für Juden ein historischer Kreis, dem eigentlich nur der Begriff der Rückkehr gerecht wird, kehren sie doch auf dem für ihre Ursprungsgeschichte wesentlichen Territorium zur Eigenstaatlichkeit zurück.

Lag BaOmer (18. Ijar)
Feier in Erinnerung an das Ende einer Epidemie in der Antike.

Jom Jeruschalajim (28. Ijar) 
Dieser Tag erinnert an die Wiedervereinigung Jerusalems 1967.

Schawuot (6.-7. Siwan)
„Wochenfest“: Fest in Erinnerung an die Übergabe der Tora sieben Wochen nach dem Auszug aus Ägypten. 

Fasten 17. Tamus (17. Tamus)
Fasttag, der an die römische Belagerung Jerusalems erinnert. 

Fasten 9. Aw (9. Aw)
Fasttag, der an die Zerstörung der beiden Tempel erinnert. 

In diesen Monat fallen keine jüdischen Feste.

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