Theodor Herzl (in Herzlia, Israel) created by sculptress Batia Lichansky
Basisinformation Judentum

Zionismus

Die zionistische Idee

Seit Beginn der Diaspora stand die Hoffnung auf Rückkehr nach Zion, dem Land der Vorväter, im Mittelpunkt jüdischen Denkens. Im Laufe der Geschichte traten hier und da vereinzelt jüdische Persönlichkeiten auf, die sich aktiv für eine Besiedlung des heiligen Landes engagierten. Ende des 19. Jahrhunderts mündeten diese Bestrebungen schließlich in der Bewegung des Zionismus.

Dieser Begriff bezeichnet eine nationale, jüdische Bewegung, die den Gedanken der Besiedlung des Landes Israel (damaliges Palästina) in die Tat umsetzt. Die Bewegung entstand einerseits als Reaktion auf die Unterdrückung von Juden in Osteuropa, andererseits aufgrund der Ernüchterung über das langsame Voranschreiten bei der Umsetzung jüdischer Gleichberechtigung im Westen.

Bei Theodor Herzl, dem späteren Kopf der Bewegung, kam die zionistische Idee erst durch antisemitische Erfahrungen auf. In seiner Schrift „Der Judenstaat“ äußert er, die „Judenfrage“ sei ein „verschlepptes Stück Mittelalter“. Da diese Frage eine politische sei, könne ihr nur auf politischem Wege – durch Errichtung eines unabhängigen jüdischen Staates – begegnet werden. Auf dem ersten zionistischen Kongress in Basel 1897 wurde der Zionismus als politische Kraft begründet und das Recht des jüdischen Volkes auf Rückkehr ins Land der Väter beschworen.

Resonanz in der jüdischen Gemeinschaft

Über längere Zeit hinweg stießen Organisationen wie die Zionistische Vereinigung für Deutschland (ZVfD) mit ihren Ideen von Pioniergeist und Aufbau eines jüdischen Landes auf keinen großen Widerhall innerhalb der deutsch-jüdischen Gesellschaft. Diese betrachtete Palästina als Zufluchtstätte russisch-jüdischer Flüchtlinge.

Mit den historischen Entwicklungen in Deutschland und Europa ab der so genannten Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 erhielten zionistische Ideen vermehrt Zuspruch. Das damalige britische Mandatsgebiet Palästina wurde für 55 000 deutsch-jüdische Flüchtlinge zur neuen Heimat, die Deutschland zwischen 1933 und 1941 auf legalem Weg verlassen konnten.

Neue Synagoge an der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte: Blick auf die Kuppel
Basisinformationen zum Judentum

Das Judentum ist die Religion des jüdischen Volkes. Sowohl die Hebräische Bibel als auch rabbinische Schriften dienen als Grundlagen dieses Glaubens.

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