Freiwilligendienst und Engagement während und nach der Schulzeit
Es gibt in den USA viele Organisationen, die es jungen Menschen ermöglichen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dazu gehören lokale und nationale säkulare Non-Profit-Organisationen, glaubensbasierte Organisationen, staatliche Freiwilligenprogramme sowie politische Interessensgruppen, in denen Schüler*innen sich außerschulisch engagieren können.
Einige Schulen gehen auch Partnerschaften mit Organisationen ein und gründen entsprechende Clubs in den Schulen oder bieten dadurch eine Einstiegsmöglichkeit in Freiwilligenarbeit. Einige Schüler*innen nehmen sich auch nach Abschluss der Schule ein oder zwei Jahre Zeit (gap year) für einen oder mehrere Freiwilligendienste.
Habitat for Humanity ist eine gemeinnützige Organisation, die in allen 50 Bundesstaaten sowie in vielen anderen Ländern der Welt tätig ist. Diese Organisation konzentriert sich in erster Linie auf die Förderung von lebenswertem Wohnraum für Menschen und unterhält Initiativen rund um den Bau von Häusern, die Bereitstellung von Wohnraum für ältere Menschen, die Wiederbelebung von Stadtvierteln und die Katastrophenhilfe. Schüler*innen und Studierende von High School oder Universität haben die Möglichkeit, auf ihrem Campus selbstgeführte Habitat for Humanity-Ortsgruppen zu gründen. Mit einer solchen Gruppe können sie dann z. B. Freiwilligeneinsätze in ihren Gemeinden organisieren, Schulen und Gemeinden über Wohnungsfragen und die Arbeit der Organisation aufklären, Fundraising für mehr Wohnraum in der Gemeinde betreiben und mit Lokalpolitiker*innen über das Thema Wohnraum sprechen. Habitat for Humanity ist als Organisation hochgeachtet, es existieren Ortsgruppen in den gesamten Vereinigten Staaten.
Das US-amerikanische Rote Kreuz ist eine große Organisation mit Ortsverbänden in den gesamten Vereinigten Staaten, deren Schwerpunkt auf Katastrophen- und Krisenhilfe liegt, z. B. nach Stürmen, Überschwemmungen, Erdbeben, Waldbränden und anderen Katastrophen. Auch führen sie Blutspendeaktionen sowie Gesundheits- und Sicherheitskurse durch und stellen internationale Hilfe und Unterstützung für Militär-Familien (Familien bzw. Angehörige von Menschen, die im Militärdienst stehen) zur Verfügung. Während der COVID-19-Pandemie unterstützte das Rote Kreuz zudem Gemeinden. Für Jugendliche gibt es zwei Möglichkeiten, sich beim Roten Kreuz zu engagieren. Zum einen können sie an ihrer Schule einen Rotkreuz-Club gründen oder einem bestehenden beitreten. Zum anderen können sie, wenn sie eine Hochschule besuchen, ein Praktikum beim Amerikanischen Roten Kreuz absolvieren. Die möglichen Tätigkeiten reichen von der direkten Katastrophenhilfe über Unternehmenskommunikation bis hin zu Fundraising.
Humane Society ist eine nationale Organisation, die sich auf Tierschutz und Tierheime konzentriert. Jugendliche müssen mindestens 16 Jahre alt sein, um hier ehrenamtlich in verschiedenen Programmen mitarbeiten zu können. Dazu gehören individuelle Hilfsprojekte wie Spendenaktionen, das Basteln von Spielzeug für Tiere oder Freiwilligeneinsätze in lokalen Einrichtungen. Letztere richten sich an Schüler*innen ab der zehnten Klasse und an Schulabgänger*innen, die gerade die High School abgeschlossen haben. In den Einrichtungen kümmern sich Freiwillige um die Tiere, beraten Menschen, die sich für die Adoption eines Tieres interessieren und begleiten die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit. Humane Society bietet außerdem Bildungsprogramme und Workshops für Schüler*innen aller Altersgruppen an, die von Tiergeschichten für Kleinkinder bis zur Erkundung tierbezogener Berufe für Sekundarschüler*innen reichen.
Key Club ist ein Club, der sich speziell an High School-Schüler*innen richtet, die sich an kommunalen Hilfsprojekten beteiligen und Führungserfahrung sammeln wollen. Es handelt sich hierbei um den High-School-Zweig des Kiwanis International Service Club. Obwohl es sich um eine internationale Organisation handelt, werden die gemeinnützigen Projekte an der jeweiligen Schule, an welcher der Key Club sitzt, organisiert. Die Art der Freiwilligenarbeit liegt im Ermessen der Betreuer*innen und kann eine Reihe von Schwerpunkten haben, darunter die Unterstützung älterer Menschen in der Gemeinde, Umweltprojekte, Initiativen zur Armutsbekämpfung und Nachhilfeunterricht.
