Für Menschen, die sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Vereinigten Staaten interessieren, gibt es je nach Interesse verschiedene Karrierewege. Dazu gehören der Lehrerberuf oder die Schulverwaltung, die Sozialarbeit, die Arbeit in der Bildungspolitik sowie die Arbeit im Jugendstrafsystem.

Ein üblicher Weg, in die Arbeit mit Jugendlichen einzusteigen, ist die Aufnahme einer Tätigkeit in einer gemeinnützigen Organisation, die sich auf junge Menschen konzentriert. Zwar gibt es mehrere nationale Jugendorganisationen, aber auch viele lokale Organisationen, die sich auf die Bedürfnisse einer bestimmten Gemeinde, einer Stadt oder eines Bundesstaats konzentrieren.

In den USA gibt es mehrere Wege, um in den Lehrer*innenberuf einzusteigen. Eine Möglichkeit ist, während des Grundstudiums Pädagogik zu studieren und ein Lehramtsstudium  zu absolvieren. Dies ist der traditionelle Weg, um in den Schuldienst einzusteigen. Studierende wählen dazu die Schulstufe (Grund-, Mittel- oder Oberschule) sowie das Fach, in dem sie unterrichten möchten. Es gibt auch Anbieter für Lehrer*innen-Ausbildungsprogramme, die man nach dem Studium absolvieren kann. Um ein solches Programm abzuschließen, muss man sich während des Studiums nicht unbedingt auf Bildung konzentrieren. Zu diesen Programmen gehören u. a. Teaching Fellows-Programme wie D.C.- oder New York Teaching Fellows, Relay und Teach for America. Bei diesen Programmen wird grundsätzlich nur eine Lehrtätigkeit von zwei bis vier Jahren erwartet, manche bleiben aber darüber hinaus im Bildungsbereich. Um in die Schulverwaltung einzusteigen, braucht man in der Regel eine gewisse Lehrerfahrung und einen Master-Abschluss in Schulverwaltung oder Organisationsführung. Es kann jedoch Ausnahmen geben, in denen sich eine Person nach einer langen Lehrtätigkeit innerhalb ihrer Schule oder ihres Schulsystems hocharbeitet.

Ein weiterer beruflicher Weg zur Arbeit mit Jugendlichen ist die Tätigkeit als Sozialarbeiter*in. Sozialarbeiter*innen können direkt in Schulen, Krankenhäusern, bundesstaatlichen oder Bundesbehörden oder bei Organisationen arbeiten. Sie helfen oft bei psychischen und logistischen Problemen, mit denen ein junger Mensch aufgrund von familiären, schulischen und persönlichen Umständen konfrontiert ist. Es ist zwar möglich, mit einem Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit (social work) Sozialarbeiter*in zu werden; wer sich für diesen Beruf interessiert, braucht häufig aber einen zusätzlichen Master-Abschluss, um eine Anstellung zu finden. Nach dem Erwerb des entsprechenden Abschlusses muss eine Person von ihrem jeweiligen Bundesstaat außerdem eine Zulassung erhalten. Jugendsozialarbeiter*innen konzentrieren sich in der Regel auf die Unterstützung von Heranwachsenden, arbeiten je nach Gegebenheiten aber auch mit ganzen Familien.  

Ein weiterer Bereich der Jugendarbeit ist die Arbeit in der Jugendgerichtsbarkeit. Hier geht es hauptsächlich um die Arbeit mit gefährdeten Jugendlichen und jungen Menschen, die eine Straftat begangen haben, aber noch zu jung sind, um vor ein Erwachsenengericht gestellt zu werden. Um Anwält*in für Jugendstrafrecht zu werden und für straffällige jugendliche Mandant*innen tätig zu werden, ist ein Bachelor-Abschluss gefolgt von einem Jurastudium erforderlich. Dies kann ein emotional herausfordernder Berufsweg mit langen Arbeitszeiten und geringer Bezahlung sein, aber es ist eine enorm wichtige Arbeit angesichts der vorherrschenden Gewalt innerhalb des Jugendstrafsystems in den Vereinigten Staaten. In einigen Bundesstaaten und Gemeinden werden zunehmend Verfahren zur Wiedergutmachung (restorative justice), Jugendgerichte und andere Programme eingeführt, um die Erfahrungen junger Menschen in diesem System weniger traumatisierend und mehr rehabilitierend zu gestalten. Weitere Karriereoptionen in diesem Bereich bietet die Arbeit in der Bewährunghilfe, im Strafvollzug für Jugendliche sowie in der Jugendberatung.

Non-Profit-Organisationen spielen eine zentrale Rolle in der Jugendarbeit und es existieren Non-Profit-Organisationen für nahezu jedes Jugendanliegen. Dazu gehören die Förderung von staatsbürgerlicher und internationaler Bildung, Angebote zur College- und Prüfungsvorbereitung, zu Programmierkursen, gesunder Ernährung und urbanem Gärtnern, Kunst- und Musikerziehung, Unterstützung von LGBTQIA+ und vieles mehr. Während es auch auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene gemeinnützige Organisationen gibt, werden die meisten Non-Profits auf lokaler Ebene gegründet, wenn eine Gemeinde eine Lücke im bundesstaatlichen Angebot feststellt. In der Regel werden diese Organisationen durch lokale sog. grassroots-Fördermittelgeber, Zuschüsse von Stiftungen, der Stadt oder dem Staat sowie durch Unternehmenspartnerschaften finanziert. Dies verdeutlicht die wichtige Rolle, die private Einrichtungen und Dritte in der Jugendarbeit spielen können.