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Länderinformation Türkei

Gesundheit und Wohlbefinden

Gesundheit

Seit 2008 genießen alle Personen unter 18 Jahren in der Türkei den allgemeinen Krankenversicherungsschutz. Darüber hinaus werden noch weitere Gesundheitsdienste sowie verschiedene soziale Hilfen angeboten, um das Wohlergehen von Kindern zu fördern. Probleme bestehen insbesondere bei Rehabilitationsangeboten für Drogenabhängige, in der beschränkten Anzahl von Programmen für psychische Krankheiten, in der ungenügenden Anzahl von Aufklärungsprogrammen über Sexualität und bei der Gefährdung der Gesundheit aufgrund von Eheschließungen im Jugendalter und von frühen Schwangerschaften.

Die Behandlung von Drogenabhängigen übernehmen in der Türkei staatliche und private Krankenhäuser. Weil die Anzahl der Therapieeinrichtungen in der Türkei ungenügend ist, gibt es bei der Behandlung zahlreiche Engpässe.

Die Fürsorge und Pflegedienste des Ministeriums für Familie und Sozialpolitik sowie das Generaldirektorat für Kinderhilfe basieren auf der Grundlage, dass Kinder in ihrem familiären Umfeld bleiben und dort unterstützt werden sollen. Im Rahmen des Projektes „Rückkehr in die Familie“ hat man gemäß dem Prinzip „die Pflege in der Familie hat Vorrang“ damit begonnen, Kinder in Einrichtungen mittels sozialer und wirtschaftlicher Unterstützung wieder ihren Familien zuzuführen und sie an der Seite ihrer Familien oder Angehörigen zu fördern.

Für Kinder, die Opfer von Missbrauch sind und die unter Fürsorge stehen, sind pflegerische und soziale Rehabilitationszentren zuständig. Auch für Kinder, die in die Kriminalität abgleiten und die ebenfalls unter Fürsorge stehen, gibt es Betreuungs- und Rehabilitationszentren. Um Missbrauch von Kindern vorzubeugen und um missbrauchten Kindern fachkundig und wirkungsvoll zu helfen, wurden in Krankenhäusern und in anderen Einrichtungen, die dem Gesundheitsministerium unterstehen, Kinderschutzzentren eingerichtet, damit umgehend sowohl juristische wie auch medizinische Maßnahmen von qualifizierten Fachkräften vorgenommen werden können. Damit will man vor allem Kinder, die sexuell missbraucht wurden, davor schützen, dass sie durch mehrmalige Untersuchungen seitens verschiedener Instanzen noch stärker belastet werden.

Für Einrichtungen, die für elternlose Kinder Fürsorgedienste anbieten, wurden verpflichtende Mindeststandards festgelegt. Diese sind Ergebnis des Programms „Ausarbeitung von Mindeststandards für Kinder ohne elterliche Pflege“. Es wurde im Rahmen des Projekts „Zuerst die Kinder: Konstruktive Amtsführung, Schutz und Gerechtigkeit für Kinder in der Türkei“  (2005-2008) erstellt, unter der Koordination der Institution für Kinderschutz und Soziale Dienste (Sosyal Hizmetler ve Çocuk Esirgeme Kurumunun SHÇEK) und in Zusammenarbeit des türkischen Staates mit UNICEF. Als Fortsetzung dieses Projekts wurde unter dem Motto „Zuerst die Kinder – einen Schritt weiter“ das Dokument über Mindeststandards neu überarbeitet und auf Einrichtungen des Jugendamtes, die behinderte Kinder betreuen, ausgeweitet. Es untersteht dem Ministerium für Familie und Sozialpolitik, Kindern ohne Familienangehörigen, sei es vorrübergehend oder ständig, Pflege- und Fürsorgedienste zu unterbreiten und die Standards für diese Dienstleistungen festzulegen.

Von dem Amt für Informationstechnologie und Kommunikation wurde eine Maßnahme unter dem Namen „Sicheres Internet“ eingeleitet, damit Kinder über das Internet auf sichere Weise Informationen erhalten können, aber auch vor schädigenden Inhalten geschützt werden. Dieses Angebot ist kostenlos über das Internet zu erreichen.

Die Gegebenheiten und Mittel für Kinder an sportlichen, kulturellen und künstlerischen Angeboten und an Erholungs- oder Vergnügungsaktivitäten teilnehmen zu können, sind ungenügend. Es ist festzustellen, dass die örtlichen Verwaltungen ihre Aufgaben in diesem Bereich nur unzureichend erfüllen.

Die Jugendzentren, die dem Ministerium für Jugend und Sport unterstehen, bieten soziale, kulturelle, künstlerische und sportliche Aktivitäten an. Vergleicht man jedoch die Zahlen der jugendlichen Mitglieder von Jugendzentren mit den Zahlen des jungen Bevölkerungsanteils in der Türkei, so ist festzustellen, dass ein großer Teil nicht von diesen Jugendzentren profitiert. Es besteht die Notwendigkeit, die Dienstleistungen für Jugendliche neu zu strukturieren, die Zahl der Jugendzentren zu erhöhen und die Qualität der Angebote und Aktivitäten dieser Jugendzentren auszubauen.

Das Ministerium für Jugend und Sport organisiert kostenlose Camps in der Natur und am Meer, die geschlechtergetrennt veranstaltet werden.

Sport

Sport ist in der Türkei eines der Lieblingsthemen und eine der Lieblingsbeschäftigungen der Mehrheit der Jugendlichen.
Die populärste Sportart in der Türkei ist Fußball und er stellt eines der wichtigsten Themen der Tagesordnung des Landes dar, was sich im Fernsehen und Sportzeitungen widerspiegelt. Nach Fußball sind Basketball und Volleyball weitere beliebte Sportarten unter den Jugendlichen.

In Artikel 59 des Grundgesetzes unter der Überschrift „Förderung des Sports“ steht: „Der Staat hat Maßnahmen zu ergreifen, die die körperliche und seelische Gesundheit der türkischen Staatsbürger/-innen in jedem Alter fördern, und er hat zur Verbreitung des Sports unter der Bevölkerung beizutragen. Der Staat hat erfolgreiche Sportler/-innen zu protegieren.“
Die Bestimmung zeigt die Bedeutung, die in der Türkei dem Sport zugewiesen wird. Der Staat fördert den Sport als öffentliche Dienstleistung und baut große Sportanlagen; auch Investitionen in diesem Bereich werden zu einem beachtlichen Teil von Staatsseite getätigt.

Im Strategieplan des Ministeriums (PDF 9,7 MB) für die Jahre 2019-2023 stellt der Sport das wichtigste jugendpolitische Handlungsfeld dar.

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