Berücksichtigt man den Projektstart am 1. Juli 1995, hat DIJA (kurz für: Datenbank für Internationale Jugendarbeit) als erstes und ältestes IJAB-Projekt mehr als ein Vierteljahrhundert Bestand gehabt.
Die Überlegungen über die Erarbeitung einer „Projektbank Internationale Jugendarbeit“ wurden seit Anfang des Jahres seitens des IJAB e.V. mit verantwortlichen Vertretern des BMFSFJ eingehend diskutiert. Es wurde vereinbart, eine Datenbank für die internationale Jugendarbeit aufzubauen und inhaltlich so zu füllen, daß Interessierte an der internationalen Jugendarbeit dort Informationen zu Länderkunde und Jugendpolitik für bestimmte Zielländer des Jugendaustausches finden und sich über Förderprogramme für die internationale Jugendarbeit kundig machen können. Zusätzlich sollen erfolgreiche und beispielgebende Projekte (Projektbank Internationale Jugendarbeit) vorgestellt und Träger der internationalen Jugendarbeit portraitiert werden.
(Aus dem IJAB-Jahresbericht 1995)
DIJA - die Anfänge
In ihren Anfängen – das Internet war damals noch nicht so präsent wie heute – wurden die Inhalte der sogenannten Datenbank auf CD-ROM gepresst. Damals hochmodern, erschien diese in einer 500 Stück zählenden Auflage. Die CD-ROM enthielt in mühsamer Recherchearbeit aus Büchern, Zeitungsartikeln, Interviews und Faxen zusammengetragene
- länderkundliche und jugendpolitische Informationen zu 15 Ländern,
- 30 Hinweise auf Fördermöglichkeiten für internationale Begegnungen,
- 80 Projektbeispiele aus der internationalen Jugendarbeit mit Kurzbeschreibungen, Hinweisen zur Förderung und Ansprechpartnern,
- und mehr als 250 Kurzportraits und Adressen von bundesweit tätigen Organisationen und Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit inklusive der Angaben ihrer internationalen Kontakte.
DIJA leistete damit einen beachtlichen Beitrag zur Unterstützung von Fachkräften und Jugendlichen bei der Vorbereitung zur Teilnahme an internationalen Programmen und Begegnungen.
„Schon Ende des Jahres 1997 war die erste Auflage vergriffen, so dass eine zweite Charge beauftragt werden musste“, erinnert sich Susanne Klinzing, die damalige Projektreferentin.
Von der CD-ROM zum Webportal
Der große Schritt in die „digitale Welt“ folgte dann 1998 mit der Konzeption und dem Aufbau eines Webportals. DIJA.de war geboren. Das Portal sollte die umfassenden Informationen der damaligen Offline-Version beinhalten und Möglichkeiten zur Erweiterung der Inhalte bieten. Mit diesem Vorhaben nahm das Projekt abermals eine Vorreiterrolle ein, denn vergleichbare wissensbündelnde Online-Plattformen waren rar gesät und es gab keine Referenzseiten, die bis dato Orientierung geboten hätten.
„Besonders hilfreich war die inspirierende Zusammenarbeit mit der damaligen Agentur Nonnen und Urhahn, die uns sehr geholfen haben und viel Esprit, Innovation und auch ein sehr schönes Design in das Projekt eingebracht haben. Wir haben damals viel Zeit zusammen in Darmstadt verbracht, weil das ganze Unterfangen eben so neu war (auch für die Agentur) und wir erstmal ausloten mussten, was alles möglich und sinnvoll ist“, sagt Claudius Siebel, der als Projektreferent das Ergebnis schließlich im November 1999 auf www.dija.de online schickte.
In den folgenden Jahren wurde die Webseite stetig erweitert. 2009 enthielt sie 41 Länderprofile und Informationen zu 320 Projekten und 310 Organisationen. Der Willkommenstext konnte in sieben Fremdsprachen – neben Englisch, Französisch und Spanisch auch auf Polnisch, Russisch, Tschechisch und Türkisch - aufgerufen werden. Statt Zeitungsausschnitte zu sammeln, sichtete das Projektteam nun Lesezeichen im Internet, Newsletter und Infofeeds; statt einer CD-ROM enthielt das Webportal mit 900 Unterseiten und sechs Datenbanken mit rund 1700 Datensätzen die wichtigsten Informationen rund um die Vorbereitung internationaler Fachkräfte- und Jugendbegegnungen.
Neue Wege
2010 fiel die Entscheidung, das Projekt DIJA bei IJAB zu verstetigen. Auch den Online-Auftritt betreffend brachte das Jahr wichtige Neuerungen. Pünktlich zum 15. Jahrestag zeigte sich die Webseite nach einem umfassenden grafischen und technischen Relaunch mit neuer Struktur und blauem Hintergrundverlauf. Diese Veränderungen prägten die Seite seitdem. Die Homepage erhielt ein neues Layout mit einer Newsbox, in der die wichtigsten aktuellen Meldungen aus aller Welt zu finden waren, der Terminkalender gab Auskunft über die nächsten Veranstaltungen zur und in der internationalen Jugendarbeit. Zur Erweiterung des Informationsspektrums hatten außerdem praktische Arbeitshilfen für Fachkräfte – sogenannte „Toolboxen“ – auf dem Webportal Einzug gehalten: „Internationale Begegnungen organisieren“, „Interkulturelles Lernen“ und „Religion“.
Um den immensen Wissensschatz der DIJA.de aus den vergangenen 25 Jahren zu sichern, sind maßgebliche Schwerpunkte des Portals nun auf der IJAB-Webseite abrufbar: Ausgewählte Länderinformationen, die Fördertipps sowie die Toolboxen sind unter Angebote für die Praxis zu finden.
Informationen zu Organisationen, die in der internationalen Jugendarbeit tätig sind, bietet das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe. Dort können ebenfalls Projekte der internationalen Jugendarbeit eingesehen werden. Weitere länderbezogene Informationen zur Jugendpolitik und Jugendarbeit sind auf dem Portal Youth Wiki zu finden.