Jugendpolitik

"Mehr Qualität für Lernmobilität!"

Fachkräfteseminar in Ungarn

Das war der Leitgedanke von 60 Multiplikator/-innen aus über 30 europäischen Ländern von Azerbaidschan bis Zypern bei einem Fachkräfteseminar in Ungarn. Ergebnis ist ein internationales Netzwerk aus Qualitätsbotschafter/-innen, die zwei neue praktische Instrumente zur Unterstützung der Qualität in internationalen Austauschprojekten verbreiten werden.

30.07.2019

Auf Einladung der ‚Partnerschaft von Europäischer Kommission und dem Europarat im Jugendbereich‘ sowie dem ‚Salto-Youth Inclusion and Diversity Ressource Centre‘ trafen sie sich vom 22. bis 24. Juli im European Youth Centre Budapest.

Hohe Qualität bei Mobilitätsprogrammen bestmöglich nutzen

Um das hohe Lernpotential von internationalen Austauschmaßnahmen hinsichtlich Persönlichkeitsentwicklung und Kompetenzerweiterung bestmöglich zu nutzen, ist die Sicherstellung einer hohen Qualität bei Mobilitätsmaßnahmen unerlässlich. Dieser Fokus kann den Praktiker/-innen die Arbeit bei der Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung von internationalen Maßnahmen der formalen und non-formalen Bildung erheblich erleichtern. Darüber hinaus kann diese Qualitätsperspektive einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Anzahl der angebotenen Mobilitätsmaßnahmen leisten, um allen jungen Menschen mindestens einmal die Teilnahme an einer internationalen Austauschmaßnahme zu ermöglichen.

Neue Instrumente für Qualität in internationalen Projekten

Im Frühjahr hat die European Platform on Learning Mobility (EPLM), die von der ‚Partnerschaft der Europäischer Kommission und dem Europarat ‘ koordiniert wird, zwei neue Instrumente für Qualität in internationalen Lernmobilitätsprojekten herausgegeben, die in einem vierjährigen internationalen Prozess entwickelt worden sind. Ein Handbuch zur Qualität in Lernmobilitätsmaßnahmen beschreibt 22 Qualitätsprinzipien für Mobilität, die durch 119 an den Projektzyklus angelehnte Indikatoren zur Erreichung dieser Prinzipien spezifiziert werden.

Eine webbasierte App „Q!-App“ (www.qualitymobility.app/) bietet zusätzlich die Möglichkeit, gemeinsam mit Kooperationspartner/-innen internationale Mobilitätsmaßnahmen basierend auf den 22 Qualitätsprinzipien des Handbuchs zu konzipieren. Dafür können diese Qualitätsprinzipien in komprimierter Form mittels 16 Fragen in der anwenderfreundlichen und intuitiven Q!-App bearbeitet werden. Unterstützend wird neben Video-Tutorials eine Vielzahl von hilfreichen Übungen, Denkanstößen, weiterführenden Hintergrundinformationen sowie praktischen Materialien wie Checklisten und Vorlagen zur Verfügung gestellt, die sowohl für Einsteiger/-innen als auch für Fortgeschrittene nützlich sind.

Vorteile der Q!-App

Die in der Q!-App gemeinsam von Projektorganisator(inn)en und Kooperationspartner(inne)n erstellten Texte können für Antragsverfahren bei Fördermittelgebern exportiert werden und bieten damit Zeitersparnis und Qualitätscheck in einem. Bereits stattgefundene Maßnahmen können außerdem unter Berücksichtigung der Qualitätsprinzipien von Projektorganisator(inn)en - und auf Einladung auch von Kooperationspartner/-innen - bewertet werden. Dabei können Stärken und Schwächen reflektiert werden, so dass die Q!-App den Projektorganisator(inn)en die Chance bietet, aus den Erfahrungen zu lernen und die Erkenntnisse in die Planung des nächsten Projekts einfließen zu lassen.

Was haben die Teilnehmenden gelernt?

Bei dem zweitägigen Seminar lernten Praktiker/-innen aus der Jugendarbeit, Vertreter/-innen von nationalen und internationalen Organisationen und Netzwerken im Jugendbereich, Trainer/-innen sowie junge Menschen, die an Mobilitätsmaßnahmen teilgenommen haben und Förderungen in Anspruch nahmen, die beiden Instrumente im Detail kennen. Sie entwickelten viele kreative Ideen zur nutzerfreundlichen Verbesserung von Handbuch und Q!-App. Außerdem diskutierten und erarbeiteten sie Strategien zur Bekanntmachung und Verbreitung der Instrumente. Von on- und offline Train-the-trainer-Konzepten über Social Media-Kampagnen und Illustrationen bis hin zu Badges für die Sichtbarmachung der Kompetenzen von Anwender(-innen) der Q!-App gab es ein breites Spektrum an Ideen.

Kontakt für weitere Informationen: Andrea Bruns, bruns(at)ijab.de

Eine junge Frau hebt die Hand.
Über Jugendpolitik

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