Jugendbeteiligung

Y20 Youth Dialogue: Junge Menschen reden bei G20 mit

Zu Gast im Kanzleramt

Die Teilnehmenden des Y20 Youth Dialogue erlebten am 7. Juni 2017 den Höhepunkt der einwöchigen Veranstaltung – und gestalteten ihn. Am Vormittag diskutierten sie mit Bundesjugendministerin Katarina Barley, am Nachmittag stellten sie ihr Positionspapier zu den Themen des G20-Gipfels Bundeskanzlerin Angela Merkel vor.

07.06.2017 / Christian Herrmann

Noch einmal die letzten Tage überdenken und aus einer anderen Perspektive wahrnehmen, das war das Ziel einer Gesprächsrunde am Morgen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Eingeladen waren Journalisten von der Deutschen Welle und der Rheinischen Post sowie eine Künstlerin aus einem Berliner Kulturhaus. Der Wunsch der Jugendlichen: „Wir wollen eine starke Stimme schaffen, die gehört wird!“ Aber wie geht das? Die Journalisten rieten ihnen, sich auf wenige Themen zu konzentrieren. Das stieß nicht auf ungeteilte Zustimmung. Dennoch gab es zwei starke Themen, die immer wieder auftauchten: Kein Land kann Probleme, die uns weltweit herausfordern, alleine lösen – und: Jugendliche wollen mitreden, wenn es um ihre Zukunft geht.

Im Gespräch mit der Bundesjugendministerin

"Wenn politische Entscheidungen das Leben von jungen Leuten direkt betreffen, sollten diese auch am Entscheidungsprozess beteiligt werden", sagte Katarina Barley, die neue Bundesjugendministerin, und knüpfte damit an eine Forderung von Y20 an. Barley nahm sich eine Stunde Zeit, um den Y20-Teilnehmenden zuzuhören und auf ihre Fragen zu antworten. Von besonderem Interesse waren für Barley Themen die für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Fokus stehen: Frauenrechte, Beschäftigung junger Menschen, Digitalisierung sowie Flucht und Migration. Zur Sprache kamen dabei eine Vielfalt von Themen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Rechte von Migranten auf dem Arbeitsmarkt, die internationale Anerkennung von Abschlüssen, die Forderung nach mehr E-Government, Qualifizierung für das digitale Zeitalter, Jugendbeteiligung und Herabsetzung des Wahlalters.

Ministerin Barley sagte: "Die jungen Menschen stellen berechtigte Forderungen. Ob es um Gleichberechtigung und Teilhabe geht oder um den vollen Zugang zu Bildung für Frauen und Mädchen auch im technischen und digitalen Bereich. Beim Thema Digitalisierung unterstütze ich außerdem die Forderung, international gültige Normen und Standards zu entwickeln. Wir müssen die Privatsphäre und persönliche Daten gerade auch von Kindern und Jugendlichen schützen. Auch die Forderung der Y20, junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen besser zu unterstützen, teile ich. Dazu gehört auch die Situation von jungen Flüchtlingen weltweit zu verbessern."

Zu Gast im Kanzleramt

Einiges davon wurde erneut aufgegriffen, als die Teilnehmenden am Nachmittag ihr Positionspapier im Kanzleramt vorstellten. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesjugendministerin Katarina Barley waren gekommen, hörten zu, stellten Fragen und schilderten, wie sie die Themen der jungen Menschen im politischen Alltag erleben.

Das Positionspapier von Y20 umfasst 40 Seiten. Hier einige der inhaltlichen Schwerpunkte:

Der Youth 20 Dialogue ist als Spiegelbild zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten angelegt. Vertreten sind Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Südafrika, Südkorea, die Türkei und die USA. Hinzu kommen junge Menschen aus den EU-Mitgliedstaaten Österreich, Tschechien und Ungarn sowie aus den Gastländern Niederlande, Norwegen und Spanien. Teilnehmende aus Botswana, Kenia und Nigeria sowie aus Schweden und Vietnam bringen Ansätze aus weiteren Ländern mit ein.

Der Y20 Youth Dialogue wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und IJAB organisiert.

Eine junge Frau spricht in ein Megafon, andere hören ihr zu.
Über Jugendbeteiligung

Jugendliche sollen ihre Meinung äußern und bei politischen oder gesellschaftlichen Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betreffen, mitbestimmen dürfen.