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Jugendbeteiligung

Workshop stellt Plattform für jugendrelevante Themen vor

Europäische Impulse für Jugendarbeit und Jugendpolitik

Im Fokus der Veranstaltung „Umbruch. Aufbruch. Neuanfang. – Europäische Impulse für Jugendarbeit und Jugendpolitik“ am 22. März 2022 standen die Herausforderungen der Corona-Pandemie, der daraus resultierende Umbruch und die Chancen für junger Menschen durch das Europäische Jahr der Jugend. "Challenge accepted – Europe" stellte sich den Fachkräften der Internationalen Jugendarbeit in einem Workshop vor.

31.03.2022 / Sabine Humpf

Mit rund 90 Teilnehmenden wurden jugendpolitische Schwerpunkte in der Internationalen Jugendarbeit diskutiert. Neben Redebeiträgen von Bettina Bundszus (BMFSFJ), Andreas Karsten (RAY – Research-based analysis of European youth programmes) und Bundesjugendministerin Anne Spiegel sowie einem Ausblick durch Hans-Georg Wicke (JUGEND für Europa) konnten die Teilnehmenden zwischen verschiedenen Workshops wählen. Neben Challenge accepted – Europe wurden unter anderem Workshops zu den Themen "Stärkung und Weiterentwicklung von Youth Work – Ausgestaltungsmöglichkeiten des Bonn-Prozesses in Deutschland", EU-Jugenddialog und "Europäische und Internationale Jugendarbeit in der Kommune" angeboten.

Die Veranstaltung wurde von JUGEND für Europa in Kooperation mit dem BMFSFJ organisiert.

Challenge accepted – Europe mit eigenem Workshop

Gemeinsam mit GOEUROPE!/EJBM stellte IJAB das Projekt interessierten Fachkräften aus der Jugendarbeit vor: Die Projektidee entwickelte sich aus der Frage, welche Themen für junge Menschen in Europa relevant sind, welche Herausforderungen damit einhergehen und wie man sich darüber auf einer Plattform international austauschen kann. Via Screensharing wurde den Teilnehmenden der Aufbau der Plattform gezeigt sowie die Möglichkeit gegeben, diese selbst auszuprobieren und Fragen zu stellen. Dafür wurde eine eigene Aktivität auf der Plattform entwickelt und ihnen die Möglichkeit gegeben, die Challenges zu den Themen Migration, Nachhaltigkeit, Feminismus und Psychische Gesundheit zu testen.

Diskussion zeigte Potenziale auf

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Entwicklungen im Bereich Digitalisierung während der Pandemie viele Potenziale bietet, die auch nach der Pandemie wirksam sein werden. Fachkräfte berichteten, dass junge Menschen weiterhin interessiert an digitalen Projekten und Tools sind, sogar manchmal mehr, als an Präsenzveranstaltungen. Einig waren sich alle, dass vielfältige, niedrigschwellige und freiwillige Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen – wie im Projekt Challenge accepted – Europe – von großer Bedeutung für die Internationale Jugendarbeit sind. Als positives Feedback zur Plattform kam, dass durch die schnelle Erweiterungsmöglichkeit der Playlists ein „Schritthalten“ mit den Themen ermöglicht werden kann. Auch bietet die mobile Version von Challenge accepted – Europe mehr Einsatzmöglichkeiten und erreicht gegebenenfalls einen noch größeren Teilnehmendenkreis. Wichtig wäre es, solche Projekte nachhaltig und strukturell in der internationalen Jugendarbeit zu verankern, um einen langfristigen Entwicklungsprozess zu ermöglichen.

Herausforderungen

Des Weiteren weisen die Fachkräfte darauf hin, dass eine Verknüpfung von Challenge accepted - Europe zu bestehenden Projekten wie den Jugenddialog sinnvoll sein könnte, um neue Kooperationen aufzubauen und mehr Jugendliche zu erreichen. Das Thema Unterfinanzierung und fehlende Planungssicherheit bei Projekten wurde kritisiert, da eine Verankerung auf vielen Ebenen sinnvoller und wirkungsvoller wäre, um die vollen Potenziale der Projekte auszuschöpfen. Es fehle an einem strukturellen Ausbau einiger Projekte. Die Möglichkeiten und Potenziale können so oft nicht ausgeschöpft werden.

Fazit

Die Veranstaltung bot viele Möglichkeiten, mit Fachkräften aus der Internationalen Jugendarbeit ins Gespräch zu kommen und die Potenziale bzw. Herausforderungen der gegenwärtigen und zukünftigen Jugendarbeit zu diskutieren. Die Corona-Krise und die aktuellen Flüchtlingsströme aus der Ukraine sind eine große Aufgabe geworden. Vielleicht bedarf es einer stärkeren reflexiven Phase und mehr Austausch über die Profession und die Entwicklungen der Internationalen Jugendarbeit, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen meistern zu können. Eine Zeit der Krisen ist auch eine Zeit des Wachsens. Das Europäische Jahr der Jugend kann einen Beitrag leisten, junge Menschen und die Jugendarbeit zu stärken, um die Bedürfnisse dieser Generation besser wahrzunehmen und strukturelle Veränderungen auf allen Ebenen der Gesellschaft in Europa anzustoßen.

Eine junge Frau spricht in ein Megafon, andere hören ihr zu.
Über Jugendbeteiligung

Jugendliche sollen ihre Meinung äußern und bei politischen oder gesellschaftlichen Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betreffen, mitbestimmen dürfen.