mehrere über Kreuz liegende Hände mehrere über Kreuz liegende Hände
Jugendbeteiligung

Wir müssen offen über psychische Gesundheit sprechen

Challenge accepted – Europe: Monthly Meeting

Was kann zur Verbesserung der psychischen Gesundheit getan werden? In welchen gesellschaftlichen Strukturen muss dieses Thema gestärkt werden? Diese und andere Fragen diskutierten Jugendliche aus Europa im Monthly Meeting von Challenge accepted – Europe am 16. März mit Mert Unveren und Thomas Roorda von #IKBENOPEN aus den Niederlanden.

23.03.2022 / Sabine Humpf

Nach einer Begrüßung und einem Warm-up stellte sich #IKBENOPEN den Jugendlichen vor. Thomas und Mert zeigten der Runde ihre Vision auf: Wir müssen Kindern und Jugendlichen von Anfang an beibringen, dass es wichtig ist, in die psychische Gesundheit zu investieren. Offenheit trägt zu einer Reduktion und Prävention von psychischen Beschwerden bei. Das Ziel von #IKBENOPEN ist es, in Gesprächen mehr Verständnis, Akzeptanz und Chancengleichheit für ein psychisch gesünderes Leben zu schaffen. Die Mission von #IKBENOPEN ist es, gemeinsam mit Partnerorganisationen in den Niederlanden zusammenzuarbeiten, damit Menschen mit psychischen Erkrankungen Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit leichter finden. Das Ziel von #IKBENOPEN ist es, Menschen früher, besser und schneller psychiatrisch zu versorgen. Es soll mit #IKBENOPEN ein offener Raum geschaffen werden, an dem Erkenntnisse aus der Therapie in die Praxis umgesetzt werden können und Menschen wieder Vertrauen in ihre Begabungen und ihre Stärken finden. Psychische Gesundheit soll zum Gesprächsthema gemacht werden, in dem psychische Beschwerden offen besprochen werden können – frei nach dem Motto „Gemeinsam machen wir aus einer Beschwerde eine Stärke“.

Auf Körper und Psyche achten

Anschließend ging es in der Diskussion um die Unterschiede, positiven Aspekte und Herausforderungen im Bezug auf das Thema „Mental Health“ in den jeweiligen europäischen Ländern. Die Jugendlichen aus Litauen, Norwegen und Deutschland stellten fest, dass die Gesundheitssysteme und der Umgang mit dem Thema sehr unterschiedlich geprägt sind. So beschrieben die Teilnehmenden aus Norwegen, dass ihr Land offener mit dem Thema psychische Gesundheit umgeht. Anne aus Deutschland kritisiert, dass der Umgang mit mentaler Gesundheit in der deutschen Gesellschaft eher verschlossen ist und es keinen richtigen „Platz“ für das Thema gibt. Alle teilnehmenden Jugendlichen sind der Meinung, das Schulsystem und die Universität sollte psychischer Gesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken. So könnte es ein Unterrichtsfach geben, dass sich mit Mental Health beschäftig. In den deutschen Universtäten kritisieren Mandy und Pinar aus Deutschland, dass es zwar Hilfsangebote gibt, aber in manchen Studiengängen, in denen das Thema für die spätere Arbeit sehr wichtig ist, viel zu theoretisch und abstrakt behandelt wird. In Lehramtsstudiengängen gibt es zwar Psychologiekurse, aber das Erkennen und der Umgang von Schüler*innen mit physischen Erkrankungen wird nicht gelehrt.

Auch die durchschnittliche 40-Stunden-Woche in Deutschland sollte auf weniger Stunden reduziert werden, um die Gesundheit zu fördern und zu einer besseren Work-Live-Balance beizutragen.

Gegen Ende der Veranstaltung legten die Teilnehmenden den Fokus auf ihre eigene mentale Gesundheit und diskutierten, wie sie mit Stress umgehen und was sie tun können, um abzuschalten und zu entspannen. Es ist wichtig, auf seinen Körper und seine Psyche zu achten und Warnsignalen für Überlastung Aufmerksamkeit zu schenken. Neben der Zeit für sich selbst waren sich alle einig, dass man sich ab und an eine Auszeit von Social Media, Smartphones und Onlinestreaming-Diensten nehmen sollte. Wir danken #IKBENOPEN für den Einblick in ihre Arbeit und wünschen ihnen viel Erfolg bei ihrer Mission.

Eine junge Frau spricht in ein Megafon, andere hören ihr zu.
Über Jugendbeteiligung

Jugendliche sollen ihre Meinung äußern und bei politischen oder gesellschaftlichen Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betreffen, mitbestimmen dürfen.