Ulrike Werner Ulrike Werner
Ulrike Werner
Internationalisierung

Lernen für den Internationalen Jugendaustausch

IJAB-MOOC „Internationale Begegnungen organisieren“

Frisch gestartet ist am 2. November der neue IJAB-MOOC „Internationale Begegnungen organisieren“. Wie funktioniert dieser Online-Kurs und was kann man dort lernen? Die Redaktion von ijab.de hat Projektkoordinatorin Ulrike Werner gefragt.

03.11.2021 / Christian Herrmann

ijab.de: Am 2. November startet der neue IJAB-MOOC Internationale Begegnungen organisieren. Was kann man in diesem Online-Kurs lernen?

Ulrike Werner: Er ist ein Rundumschlag, bei dem man alles lernen kann, was man braucht, um selbst eine internationale Begegnung zu organisieren – von der Planung über die Finanzierung, die pädagogische Ausgestaltung, bis hin zur Auswertung und zur Abrechnung der Fördermittel.

ijab.de: Er richtet sich also an Anfängerinnen und Anfänger, die noch nie eine Begegnung organisiert haben?

Ulrike Werner: Ja, genau. Es gibt sehr grundlegende Infos, die man je nach Thema und Interesse anhand des zusätzlichen Materials vertiefen kann. Wir wollen mit dem MOOC vor allem diejenigen erreichen, die mit jungen Menschen arbeiten und internationale Projekte für sich und ihren Träger erproben möchten.

ijab.de: Was unterscheidet einen MOOC von anderen Online-Kursen?

Ulrike Werner: Er ist ein richtiger Online-Kurs, aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zeitlich unabhängig. Sie entscheiden selbst, wann sie ein Erklärvideo ansehen, Aufgaben lösen, sich mit den anderen im Diskussionsforum austauschen oder an einem Quiz teilnehmen. Sie sind auch frei in ihrer Entscheidung, welche Themen sie vertiefen möchten. Und der Kurs ist für alle offen und kostenlos.

ijab.de: Das ist jetzt schon der zweite IJAB-MOOC zum selben Thema. Warum der neue MOOC?

Ulrike Werner: Der erste MOOC war für uns ein Herantasten und Ausprobieren, wie man Online-Lernen ausgestalten kann. Wir haben das ziemlich gründlich evaluiert, um herauszubekommen, was den Teilnehmenden besonders wichtig ist und welche Verbesserungen sie vorschlagen. Die Fragebögen, die bei uns eingegangen sind, haben wir mit einer trägerübergreifenden Arbeitsgruppe ausgewertet. Die einzelnen Lektionen sind jetzt kürzer, das macht das Lernen übersichtlicher. Die technische Qualität der Erklärvideos wurde deutlich verbessert. Außerdem haben wir die Themen angepasst und erweitert. Jetzt gibt es auch Lerneinheiten zu Inklusion und Nachhaltigkeit in internationalen Begegnungen. Was uns überrascht hat war, wie viele internationale Teilnehmende der erste MOOC hatte und wie breit das Spektrum der Interessierten war. Wir hatten zum Beispiel eine Gruppe von sehr engagierten Lehrerinnen aus Russland. Das hat dazu geführt, dass wir jetzt auch Inhalte haben, die sich speziell an Lehrerinnen und Lehrer richten. Auch das Leben in Gastfamilien, die ja oft in Begegnungen eingebunden sind, haben wir als neues Thema aufgegriffen. Mit dem erweiterten MOOC möchten wir ein dauerhaftes Selbstlernangebot zur Verfügung stellen.

ijab.de: In den Erklärvideos treten auch mehr externe Expertinnen und Experten auf, oder?

Ulrike Werner: Ja, die Expertinnen und Experten waren im ersten MOOC sehr gut angekommen, denn sie berichten direkt aus der pädagogischen Praxis. Das war auch möglich, weil wir bei unseren Projektpartnern breit aufgestellt sind. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die Kreisau-Initiative, die Kindervereinigung Leipzig und der Bundesverband djo-Deutsche Jugend in Europa haben sich beteiligt, Know-how und Bildmaterial beigetragen. Das war sehr wichtig.

ijab.de: Hast du Erkenntnisse darüber, ob die Teilnehmenden das Gelernte in die Tat umsetzen und selbst internationale Begegnungen durchführen?

Ulrike Werner: Nein, darüber wissen wir leider nichts. Aber dass ganze Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen teilgenommen haben sowie die Rückmeldungen im Forum deuten stark darauf hin.

ijab.de: Gibt es weitere Ideen für MOOCS?

Ulrike Werner: Die große internationale Resonanz hat uns darüber nachdenken lassen, ob wir den MOOC nicht mehrsprachig anbieten sollten. Immerhin ein Lernvideo gibt es jetzt auch auf Polnisch. Den neuen MOOC zur Inklusion, den wir gerade vorbereiten, möchten wir gerne auf Deutsch und Englisch anbieten. Wir sind gespannt, wie das angenommen wird.

INT 4.0 – Namensnennung CC BY 4.0
Dieses Werk ist lizenziert unter einer INT 4.0 – Namensnennung CC BY 4.0 Lizenz.
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