Ein Jahr läuft nun der Coaching-Prozess, der BKJ-Mitgliedsorganisationen hilft, internationaler zu werden. Ein Halbzeit-Treffen am 28./29. Januar 2021 hat gezeigt, dass in diesem Prozess viele mitgenommen werden müssen.
Schon an den Stichwörtern aus einer ersten Blitzlicht-Runde (siehe Abbildung), lässt sich erahnen, dass die bisherigen Schritte und Erfahrungen im Prozess der Internationalisierung der Landes- und Bundesverbände der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung in einem Jahr Initiative Welt-Öffner vielschichtig und komplex sind.
Welche Themen bewegen die Organisationen während ihrer Internationalisierungsprozesse?
An zwei Tagen im Januar hatten die Teilnehmer*innen Gelegenheit, sich in Kleingruppen zu im Vorfeld gewünschten Themen miteinander zu beraten. Weil die Coachings jeweils individuell ausgestaltet und die Internationalisierungs-Ziele von den 13 Organisationen dabei selbst gewählt werden, zeigte sich ein breites Spektrum an unterschiedlichen Erfahrungswerten. Zugleich befinden sich die Organisationen zur Halbzeit der Initiative in vergleichbaren Phasen der Internationalisierung und konnten dadurch sehr von den Erfahrungen der anderen profitieren. Intensiv besprachen sie aktuelle Herausforderungen und schon erzielte Erfolge vor allem in den drei Bereich Personal-, Organisations- und Qualitätsentwicklung.
„Corona hat uns nach vorne gebracht“
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erwiesen sich als ambivalent: Zwar führte die Pandemie wie in so vielen Bereichen zu Planungsunsicherheit und Absagen vieler Veranstaltungen und internationaler Begegnungsformate, zugleich gab es aber auch positive Auswirkungen. So berichtete ein Teilnehmer: „Wir mussten unser Symposium um ein Jahr verschieben, weil Live-Treffen nicht möglich sind. Allerdings hat uns das geholfen, unsere Vorhaben noch mal tiefer zu durchdenken und auf breitere – europäische – Füße zu stellen – alles in allem sehr positiv. Corona hat uns nach vorne gebracht.“ Auch die fortschreitende Digitalisierung stärkt die europäische Vernetzung, verhilft zu verstärkter Kommunikation innerhalb der Verbände und wirkt sich positiv auf die einzelnen Internationalisierungsprozesse aus.
(Auch) eine Frage der Kommunikationskultur
Weitere Themen, über die sich die Teilnehmer*innen austauschten, waren:
- Wie lässt sich das Incoming bei den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung stärken?
- Wie können die Mitgliedsstrukturen der teilnehmenden Bundes- und Landesverbände in den Prozess der Internationalisierung eingebunden werden?
- Wie kann eine Kommunikationskultur in den Verbänden aussehen, die dazu beiträgt, internationale Themen besser zu vermitteln?
- Wie können junge Menschen in die Internationalisierungsstrategie einbezogen werden?
- Mit welchen Formaten können die Mitarbeiter*innen der teilnehmenden Organisationen am Prozess beteiligt werden?
Internationalisierung über 2021 hinaus fortführen
In Plenumsrunden erarbeiteten die Teilnehmer*innen auch erste Ideen für eine Ausweitung der Initiative Welt-Öffner auf weitere Organisationen und Einrichtungen der Kulturellen Bildung. Ebenso überlegten sie, wie die eigenen Internationalisierungsprozesse auch nach dem Ende des zweijährigen Coachings fortgeführt werden können. Denn diese Prozesse werden vermutlich im Dezember 2021 noch nicht abgeschlossen sein. Unter anderem könnten weitere Austauschtreffen der Teilnehmer*innen dazu beitragen, dass die Organisationen weiter daran arbeiten, ihr selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Auch gezielte Fortbildungen zu internationalen Themen könnten den Mitgliedsorganisationen helfen, eine Internationalisierungsstrategie nachhaltig zu etablieren.