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Forschung

Neue Studie zeigt Potenzial der internationalen Arbeit

Schulpartnerschaften deutscher UNESCO-Projektschulen

Eine breit angelegte Studie im Auftrag der Deutschen UNESCO-Kommission gibt Aufschluss über die internationalen Aktivitäten und Partnerschaften der deutschen UNESCO-Projektschulen. Die Ergebnisse verdeutlichen das Potenzial der internationalen Arbeit an Schulen, insbesondere für die Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.

02.02.2022 / Susanne Klinzing

Kooperationen und Schulpartnerschaften sind im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen stark verankert. Das, genauso wie die hohe Reichweite der internationalen Zusammenarbeit, belegt eine neue Studie im Auftrag der Deutschen UNESCO-Kommission. Mehr als die Hälfte der über 600 Schulpartnerschaften sind Partnerschaften mit Schulen aus Ländern der Europäischen Union.

Verfasst wurde die Studie von Dr. Annette Scheunpflug, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg, und Sonja Richter, freiberufliche Wissenschaftlerin und Beraterin für Bildungsfragen im globalen Kontext.

Mehr Zusammenarbeit mit Globalem Süden

Neben der bestehenden sehr intensiven Zusammenarbeit mit Ländern der Europäischen Union und des weiteren Europa (60 % der Partnerschaften), ist in den letzten Jahrzehnten vor allem der Anteil der Kooperationen mit Ländern auf dem afrikanischen Kontinent deutlich gestiegen, vor allem mit Tansania und Ruanda. Inzwischen umfasst dieser über zwölf Prozent aller Schulpartnerschaften. Die Zahl der Kooperationen mit Schulen des Globalen Südens hat generell zugenommen und macht inzwischen fast 30 Prozent der langfristigen Partnerschaften aus.

Weitere Inhalte der Studie

Die Studie gibt einen Überblick über mehrere Aspekte der Schulpartnerschaften und unterscheidet zwischen verschiedenen Formaten von Partnerschaften, beleuchtet die Herausforderungen der Zusammenarbeit. Dazu zählen unter anderem die Finanzierung der Kooperationen sowie die allgemeine schulische Überlastung. Die Studie zeigt auch, welche Bedeutung Globales Lernen für die Schülerinnen und Schüler hat. Auf dieser Grundlage werden Empfehlungen für das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen entwickelt und ein Ausblick gegeben.

Mehr als 70 Prozent der knapp 300 UNESCO-Projektschulen in Deutschland beteiligten sich an der Studie.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse bietet die Publikation 'Internationale Schulpartnerschaften. Ergebnisse einer empirischen Studie zu den internationalen Aktivitäten deutscher UNESCO-Projektschulen' (PDF: 2,6 MB).

Über die UNESCO-Projektschulen

Das UNESCO-Schulnetzwerk nimmt seit 1953 mit seinen weltweit mehr als 11.500 Projektschulen in über 180 Staaten eine herausragende Stellung als Akteur und Impulsgeber im Schulbereich ein. Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen und Bildungseinrichtungen. Darin sind alle Schultypen und Bundesländer vertreten. Ihre zentralen Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, interkulturelles Lernen, Welterbe-Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education sowie die Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters.

Quelle: Meldung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 31. Januar 2022

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