Die Forschungsreihe „Next Generation“ des British Council untersucht die Bedingungen, die junge Menschen dabei unterstützen, kreative, erfüllte und aktive Bürgerinnen und Bürger ihrer Länder zu werden. Beleuchtet werden die Sichtweisen junger Menschen auf:
- Bildung, Beschäftigung, Lebensstil und ihre Hoffnungen und Ängste für ihr Land,
- ihren Grad an internationalem Engagement und ihre Ansichten über die weitere Welt sowie
- Werte und Überzeugungen, die ihr Leben beeinflussen.
Mit dem „Next Generation“-Programm engagiert sich der British Council dafür, die Stimme und die Entscheidungen Jugendlicher zu erforschen. Es zielt darauf ab, die Einstellungen und Ewartungen junger Menschen zu verstehen, ihre Stimme zu stärken und eine bessere Jugendpolitik zu unterstützen.
Empfehlungen der Jugend-Fokusgruppen
Im Rahmen des Politik-Dialogs Ende 2021 fassten Vertreter*innen der Jugend-Fokusgruppen aus Großbritannien, Polen und Italien ihre Empfehlungen zusammen:
- Führende Organisationen und Regierungen müssen ihre Politik des "Youth washing" beenden und sich sinnvoll mit jungen Menschen und Jugendorganisationen auseinandersetzen - oder sie riskieren, dass sich junge Menschen zunehmend gegen die etablierte Politik wenden.
- Die formale Bildung versucht, die Menschen auf vorgefasste "Karrierewege" vorzubereiten, die weder der Vielfalt der Bedürfnisse in der realen Welt noch der Vielfalt der Fähigkeiten der jungen Menschen entsprechen. Der Arbeitsmarkt und die Bildung sollten nachhaltiger und flexibler sein und sich weniger auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Die Ausbildung sollte mehr Möglichkeiten für praktische, vielfältige, außerschulische Erfahrungen bieten.
- Junge Menschen sind von allen anderen gesellschaftlichen Gruppen am stärksten dem "Digitalisierungseffekt" von Covid-19 ausgesetzt, da er sich sowohl auf ihre Bildung als auch auf ihren allgemeinen Lebensstil auswirkt. Sie sollten im Zentrum der Gestaltung neuer (hybrider) Formen von Bildung, Arbeit und Leben stehen.
- Covid-19 hat das soziale und politische Engagement junger Menschen stark erhöht - aber dieses Engagement bleibt oft auf einer lokalen Ebene. Mehr gesellschaftliche Themen sollten auf lokaler Ebene diskutiert und entschieden werden, statt nur auf nationaler und internationaler Ebene, während nationale und internationale Regierungen sich besser auf die Erkenntnisse junger Menschen auf lokaler Ebene einlassen müssen.
- Die wichtigsten Herausforderungen, die die nächste Generation sieht, sind:
- Klimawandel,
- Covid-19,
- das Versagen der internationalen Diplomatie und des Themenmanagements,
- Arbeitslosigkeit,
- Rechtspopulismus,
- internationaler Handel und Protektionismus,
- Arbeitslosigkeit,
- Migration,
- Rassismus und
- Fake News.
- Von diesen ist der Klimawandel das Thema Nummer eins, das die nächste Generation länderübergreifend vereinen kann.
Einen Überblick über bisherige Next-Generation-Berichte (alle Berichte auf Englisch) gibt es auf der Webseite des British Council.
IJAB-Direktorin Marie Luise-Dreber war im Beratungsgremium der 2019 erschienenen deutschen "Next Generation"-Studie vertreten.