Die seit 2017 vom Forschungsverbund Freizeitenevaluation im Auftrag des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ durchgeführte Panelstudie möchte verlässliche Daten zu internationalen Jugendbegegnungen gewinnen. Dabei hilft das Online-Tool i-EVAL, das Trägern die vernetzte Selbstevaluation ihrer Jugendbegegnungen ermöglicht.
Der nun vorliegende Bericht beruht auf den Zahlen für 2019, da diese in dem Jahr erstmals das ungefähr angestrebte Niveau erreichten, um eine entsprechende Datenauswertung vornehmen zu können. Wegen der Corona-Pandemie fanden 2020 fast keine Jugendbegegnungen statt, so dass keine Datenauswertung für das Jahr 2020 erfolgen konnte. Nichtsdestotrotz gilt der vorliegende Bericht als Doppeljahresbericht für die Jahre 2019 und 2020.
Die Datenanalyse zu internationalen Jugendbegegnungen ist die 2. nun durchgeführte Auswertung nach 2017 und 2018. Mit dem Doppeljahresbericht 2019+2020 lassen sich erste Tendenzen in der Entwicklung des Arbeitsfeldes erkennen.
Aus der Zusammenfassung:
- 59 Jugendbegegnungen ausgewertet (sowohl in Deutschland statt als auch in diversen europäischen Nachbarländern)
- 38% der befragten Jugendlichen aus Deutschland, 62% vor allem aus Frankreich und Polen, weitere europäische, aber auch einige außereuropäische Länder vertreten, drei Fünftel weiblich, überproportionale Quote von Gymnasiast:innen
- Jugendbegegnungen dauerten zwischen 11 und 15 Tagen (Ø 12,2 Nächte), meist fand ein Vorbereitungstreffen statt,
- Gruppengröße Ø etwa 30 Jugendliche (bis 26 Jahre), Begleitung: etwa 6 Mitarbeitende,
- Befragte Mitarbeitende:
- 70% ehrenamtlich tätig, 17% hauptamtlich, 13% als Honorarkraft,
- vor allem zwischen 18 und 33 Jahre alt; mehr als zwei Drittel selbst früher Teilnehmende an Jugendbegegnungen bzw. mit Vorerfahrungen als Mitarbeitende bei Begegnungen,
- rund 50% hat bereits drei Monate oder mehr im Ausland gelebt,
- 46% haben eine Juleica-Schulung oder andere allgemeine Jugendleiterschulung absolviert,
- drei Fünftel sind weiblich.
Zu allen Ergebnissen und der vollständigen Panelstudie Internationale Jugendbegegnungen 2019+2020 (PDF: 1,8 MB)
Auch Analyse zu Kinder- und Jugendfreizeiten liegt vor
Neben der Auswertung der Daten zu internationalen Jugendbegegnungen, liegt erstmals eine Analyse zu Kinder- und Jugendfreizeiten vor, die Erkenntnisse über die Rahmenbedingungen dieser Jugendgruppenfahrten und das Erleben der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen bietet. Auch hier gilt: Der vorliegende Bericht beruht auf den Zahlen für 2019. Die Zahlen für 2020 boten wegen der eingeschränkten Durchführung von Freizeiten aufgrund der Corona-Pandemie keine ausreichende Datengrundlage.
Aus der Zusammenfassung:
- Freizeiten dauerten meist eine oder zwei Wochen,
- Reiseziel Deutschland überwiegt bei den analysierten Freizeiten, ansonsten Zielorte in zumeist europäischen Nachbarländern wie Frankreich,
- Anreise bei gut der Hälfte der Freizeiten mit dem Reisebus,
- durchschnittliche Kosten für Freizeiten bei gut 500 €,
- Gruppen bei Kinderfreizeiten meist größer (Ø 54 Teilnehmende, Alter 8 bis 13 Jahre), bei Jugendfreizeiten kleiner (Ø 35 Teilnehmende, Alter 14 bis 17 Jahre),
- intensiver Betreuungsschlüssel von 1 zu 4,4 (Verhältnis Mitarbeitende zu Teilnehmende),
- Jugendliche aus dem Gymnasium stark überrepräsentiert.
Zu allen Ergebnissen und der vollständigen Panelstudie Kinder- und Jugendfreizeiten 2019+2020 (PDF: 1,9 MB)
Weiterhin Träger gesucht
Für die Mitwirkung an der Panelstudie werden laufend Träger sowohl von Kinder- und Jugendfreizeiten als auch von internationalen Jugendbegegnungen gesucht. Träger, die Teil der Panelstudie werden wollen, profitieren von eigenen Auswertungen für ihre Angebote und einer individuellen Unterstützung beim Umgang mit i-EVAL und ihren Daten. Für die Anmeldung bzw. Mitwirkung an der Panelstudie einfach das Anmeldeformular (PDF: 174 KB) ausfüllen oder für weitere Informationen an eick(at)transfer-ev.de oder panelstudie(at)freizeitenevaluation.de schreiben.
Aktuelle Ergebnisse und weitere Informationen werden laufend unter www.panelstudie.de veröffentlicht.
Quelle: Forschungsverbund Freizeitenevaluation