Junger Mann mit Gesichtsmaske und einem Skateboard sitzt auf einem Container Junger Mann mit Gesichtsmaske und einem Skateboard sitzt auf einem Container
Forschung

Bildung und Jugend in Europa nach COVID-19

Auswirkungen der Krise und politische Empfehlungen

Eine vom Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments angeforderte Studie zeigt: Die COVID-19-Pandemie stellte die Bildungssysteme und den Jugendsektor vor noch nie dagewesene und multidimensionale Herausforderungen und machte die mangelnde Vorbereitung in Bezug auf das Krisenmanagement und die Umsetzung digitaler Bildung deutlich. Zudem verstärkte sie bereits bestehende strukturelle Schwächen des Bildungsangebots.

04.05.2021 / Susanne Klinzing

Da verschiedene Bereiche der Bildung und des Jugendsektors mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert waren, können wertvolle Lehren aus den politischen Reaktionen und bewährten Verfahren in ganz Europa gezogen werden. Das gemeinsame Ziel sollte sein, widerstandsfähigere Bildungssysteme aufzubauen, die auf künftige Krisen reagieren und sich anpassen können.

Auswirkungen der Pandemie variieren

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Bildung und den Jugendbereich unterscheiden sich beispielsweise stark nach Bildungsniveau und Hintergrund der Lernenden:

Digitale Fähigkeiten gefragt

Auf allen Bildungsebenen hingen die Qualität und Kontinuität der Bildung stark von den (digitalen) Fähigkeiten und digitalen Kapazitäten der Lehrkräfte, Schüler/-innen und Familien ab. Darüber hinaus standen Kinder aus benachteiligten Verhältnissen vor Herausforderungen sowohl beim Zugang zu Bildung (d. h. Verfügbarkeit von Laptops und Internetverbindung) als auch bei der familiären Unterstützung und der häuslichen Lernumgebung.

Jugendbereich europaweit stark betroffen

Der nationale Jugendbereich war von den COVID-19-Sperrmaßnahmen stark betroffen. Jugendorganisationen sahen sich mit dem Verlust von Finanzmitteln, der Beendigung von Aktivitäten und Herausforderungen bei der Kontaktaufnahme mit gefährdeten Jugendlichen konfrontiert. Sie wurden auch oft aus dem Konsultationsprozess zur Bekämpfung der Pandemie ausgeschlossen. Ähnlich wie bei Erasmus+ wurden Verlängerungen und Erstattungen für die Aktivitäten des Europäischen Solidaritätskorps flexibler gestaltet. Aufgrund der Anfälligkeit von Jugendorganisationen waren die Auswirkungen der Force Majeure-Klausel für das ESK jedoch nicht so positiv wie für Erasmus+.

Empfehlungen ausgesprochen

Angesichts der Lehren, die aus der Krise gezogen werden können, schlägt der Bericht eine Reihe von Empfehlungen für ein robustes Vorgehen auf EU-Ebene zur Förderung eines widerstandsfähigeren Bildungs- und Jugendsektors in Europa vor. Wichtige Kernbereiche sind:

Van der Graaf, L., Dunajeva, J., Siarova, H., Bankauskaite, R. 2021, Research for CULT Committee – Education and Youth in Post-COVID-19 Europe – Crisis Effects and Policy Recommendations, European Parliament, Policy Department for Structural and Cohesion Policies, Brussels. Abrufbar auf der Webseite des Europäischen Parlaments

Quelle: Europäisches Parlament, Forschung für den CULT-Ausschuss

Mann legt Stift auf einem Buch ab
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