Soziale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir bleiben über Facebook mit Freunden und Bekannten in Kontakt, posten dort Urlaubsfotos, teilen Empfehlungen zu Videos auf Youtube und lassen uns über spezifische Interessen von denjenigen informieren, denen wir auf Twitter folgen. Manche nutzen die modernen Kommunikationskanäle intensiv, andere sporadisch, wieder andere hegen noch Skepsis und schwören auf die traditionellen Formen der Kommunikation.
Anders sieht es in unserem beruflichen Alltag aus. Hier sind wir in der Regel nicht frei, darüber zu entscheiden, ob und wie wir soziale Medien für unsere Arbeit nutzen können und wollen. Der eine Arbeitgeber sieht die Nutzung sozialer Medienkanäle ausdrücklich im Rahmen seiner Informationspolitik und Öffentlichkeitsarbeit vor, der andere hat den Zugang zu entsprechenden Portalen schlicht unterbunden.
Nicht selten bestehen Befürchtungen, die Nutzung sozialer Medien könne von der Arbeit ablenken oder berufsbezogene Beiträge entzögen sich der Kontrolle und gefährdeten damit Interessen und Ziele des Arbeitgebers.
Viele Non-Profit- und Non-Government-Organisationen nutzen inzwischen erfolgreich soziale Medien. Umweltverbände führen dort Kampagnen gegen den Klimawandel, Menschenrechtsaktivisten organisieren sich und verabreden Aktionen und Eine-Welt-Vorkämpfer sammeln Spenden für den Brunnenbau in Afrika. Davon lässt sich eine Menge lernen. Die Kinder- und Jugendhilfe steht vor immer neuen Herausforderungen, ihre Angebote und Anliegen öffentlich darzustellen, ihre Zielgruppen zu erreichen und ihr Personal fortzubilden und für neue Aufgaben zu qualifizieren. Dafür sind Instrumente, die gleichberechtigte Teilhabe und öffentliche Diskurse ermöglichen, wichtiger denn je. Verlautbarungen ohne Rückkanal stoßen zunehmend auf taube Ohren.
Nutzende von Angeboten der Kinder und Jugendhilfe und deren Akteure werden mehr und mehr zu aktiven Sendern. Dies eröffnet völlig neue Chancen, den eigenen Wirkungsradius zu vergrößern. Auf dem 14. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Stuttgart bot das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe eine Veranstaltung unter dem Titel „Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe im Social Web“ an. Ziel des Workshops war es, zu thematisieren, wie sich das Internet in den vergangenen Jahren verändert hat und worin Chancen und Herausforderungen speziell für die Kinder- und Jugendhilfe bestehen.
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse. Das Redaktionsteam sah sich dadurch in seiner Auffassung bestätigt, dass es nicht nur gilt, mit dem mittlerweile sehr gut etablierten Portal eine Informations- und Kommunikationsplattform zu Themen der Kinder- und Jugendhilfe zu bieten. Vielmehr möchte das Jugendhilfeportal als online-gestütztes Angebot auch Orientierungshilfe leisten, will Potenziale der Nutzung aufzeigen, aber auch auf Gefahren und Risiken hinweisen und Nutzende im Umgang damit stärken.
Aus dieser Zielsetzung heraus entstand die Idee zu einer Broschüre, die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe im souveränen Umgang mit sozialen Medien anleitet und an die erwähnte Veranstaltung anknüpft. Sie gibt einen kurzen Einblick in unser verändertes Informations- und Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren. Kurzporträts einzelner Angebote nehmen deren Stärken und Schwächen in den Fokus. Kurze Inputs erörtern die Chancen sozialer Medien für die Öffentlichkeitsarbeit von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und für den fachlichen Austausch im Netz.
Darüber hinaus erhalten Fachkräfte Anregungen, wie sie ihren Vorgesetzten von der Nutzung sozialer Medien überzeugen können und wie sich diese beispielsweise auch für Fundraising nutzen lassen.
Auch die Risiken werden nicht ausgeblendet. Zwei Kapiteln sind den Themen Datenschutz und der innerbetrieblichen Entwicklung von Richtlinien für die Nutzung medialer Kanäle gewidmet.
Ein weiterer Bereich befasst sich mit konkreten Anleitungen oder Empfehlungen für die Nutzung des Social Web für die pädagogische Praxis, für die Bekanntmachung von Kampagnen und für Informations- und Beratungstätigkeit. Dass auch die internationale Arbeit durch soziale Medien vereinfacht wird und neue Horizonte eröffnet, erläutert ein weiteres Kapitel.
Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF) gefördert.
Ansprechpersonen
Johannes Braunmiller
Projektleitung
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Tel.: 0228 9506-164
Celine Richter
Sachbearbeitung
Portal der Kinder- und Jugendhilfe und Eurodesk
Portal der Kinder- und Jugendhilfe und Eurodesk
Tel.: 0228 9506-127
Sofia Sandmann
Online-Redaktion
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Tel.: 0228 9506-135
Kira Schmahl-Rempel
Projektreferentin
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
Tel.: 0228 9506-104