Workshops zeichnen sich zumeist durch klare Zwischenziele und enge Zeitpläne aus. Kompetenzen sollten vermittelt und möglichst konkrete Ergebnisse erzielt werden. Aber was ist, wenn man es einmal anders macht? Und mit viel Offenheit einen Vertrauensvorschuss in das Engagement der Teilnehmenden legt?
Genau diese Fragen stellt sich das im 2021 gestartete, vom BMJV geförderte Projekt Jugend-Verbraucher-Dialog auch. Das Projekt möchte dabei im Laufe seiner dreijährigen Projektlaufzeit mit und für Jugendliche jugendgerechte Verbraucherschutzinformationen generieren.
Dies gilt auch für Inhalt und Darstellung der Projektwebseite, sowie der Social-Media-Kanäle, über die später die Artikel der Jugendredaktion gestreut werden sollen. Aber wie stellen sich Jugendliche eine ansprechende und informative Webseite überhaupt vor? Welche Informationen sollten sich dort auf welche Weise finden lassen?
Hier kam den Projektverantwortlichen von IJAB die Design-Thinking-Methode zu Hilfe. Die Methode zeichnet sich durch Ergebnisoffenheit, kreative Beteiligungselemente und einen sehr flexiblen Moderationsstil aus. Kombiniert entstand so in dem Workshop, der am 23. und 24. April 2021 digital stattfand, eine sehr entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre, in der die jugendlichen Teilnehmenden ungehemmt ihrer Kreativität und ihren Ideen für eine Website nach ihren Vorstellungen freien Lauf lassen konnten.
Begleitet durch zwei Moderatoren des D-Networks und unterstützt durch die kollaborative Plattform Miro entstanden so zentrale Aspekte für jugendrelevante Verbraucherschutzthemen und bereits erste Storytelling-Ideen, wie Jugendliche besser über Verbraucherschutz informiert werden können. Mit Besorgnis blicken junge Menschen vor allem auf die Verwendung und Sicherheit ihrer Daten, aber auch auf ihre Rechte als Mieter*in oder Konsument*in, bspw. im Online-Shopping. Auch bei Themen wie dem transparentem Labeling von Produkten oder manipulative/diskriminierender Werbung bestand ein hoher Bedarf nach Informationen und Nachbesserung seitens der politischen Verantwortlichen.
Die Teilnehmenden des Workshops sahen dabei vor allem in neuen Medien wie Instagram, Facebook, TikTok, Snapchat und Netflix das meiste Potenzial für jugendgerechte Informationsverbreitung. Trotzdem sollten diese weiterhin mit traditionellen Formaten wie einer Landing-Page, und analogen Printmedien kombiniert werden. Nur so können alle Jugendlichen erreicht und in dem Format ihrer Wahl abgeholt werden.