Nationale Koordinator*innen aus insgesamt 33 Ländern fanden ihren Weg nach Tallinn, aus vier weiteren Ländern waren sie digital zugeschaltet. Über fünf Tage hinweg lernten sie voneinander, tauschten Wissen aus, vernetzten sich neu oder pflegten Netzwerke und suchten Wege, die internationale Jugendinformation zu stärken.
Aufbauend auf zwei interaktiven und herausfordernden gruppendynamischen Kennenlernübungen wurde den knapp 50 Teilnehmenden zunächst in verschiedenen Formaten viel Input sowie Raum für Austausch und Fragen geboten. Erster Fokuspunkt war die "Time to Move"-Kampagne 2023, bei der in 29 Ländern 1169 Events stattfanden, die junge Menschen motivieren sollten, ins Ausland zu gehen oder sich über ihre Möglichkeiten zu informieren. In kurzen Pitch-Sessions stellten die Koordinatorinnen aus Italien, Schweden, Irland und Ungarn Beispiele guter Praxis und inspirierende Projekte vor.
Internationale Mobilität für junge Menschen ist meist ein Abenteuer, das sich auf den verschiedensten Ebenen lohnt. Dabei kommt es jedoch auch immer wieder zu Fallstricken, die besonders die mentale Gesundheit betreffen. Kulturschock und Heimweh sind da nur zwei sehr prominente Beispiele. Um auf diese Herausforderungen aufmerksam zu machen und für das Thema zu sensibilisieren, stellte Eurodesk Brussels Link die „Mental Health Campaign“ vor, die noch bis Mai in Kooperation mit dem europäischen Netzwerk ERYICA laufen wird. Eine weitere Neuheit aus Brüssel sind die „Inclusive Communication Guidelines“, Richtlinien, die zum Anlass genommen wurden, sich anhand der Persona-Methode mit den eigenen Vorbehalten auseinanderzusetzen, um eine inklusivere Jugendinformation für alle zu stärken.
Anknüpfend an das Update durch die Europäische Kommission, in der die Bedeutung der Zielgruppe der jungen Menschen mit weniger Chancen unterstrichen und auf die anstehenden EU-Wahlen hingewiesen wurde, überlegte sich das Netzwerk, wie alle gemeinsam auf die EU-Wahlen aufmerksam machen können und junge Menschen für demokratische Partizipation begeistern können. Die Aktivitäten des europäischen Netzwerks zu den EU-Wahlen werden über die zentrale Eurodesk-Kampagnen-Website promotet.
Die Arbeit des Gastgeberlandes sowie die Hauptstadt Tallinn standen ebenfalls im Fokus. So teilten Europeers aus Estland ihre Erfahrungen, und es gab Gespräche mit Eurodesk-Multiplikator*innen aus Estland über ihre Arbeit und ihren Einsatz. Um die Vernetzung und Kooperationsfähigkeit der Eurodesk-Kolleg*innen untereinander zu stärken, gab es auch viel Raum für informellen Austausch: Es wurde getanzt, gekocht, spielerisch die Stadt erkundet und bei einem inspirierenden Gespräch mit Hanna Lahe, der jüngsten Abgeordneten des estnischen Parlaments, konnten die Anwesenden so ganz nebenbei noch viel über die Landespolitik und Jugendpartizipation lernen.
Zu guter Letzt wurde im Rahmen der General Assembly Pavlína Macounová aus Tschechien als neue Präsidentin des Netzwerks gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Lorena Baric aus Kroatien an. Zudem wurde Laura Kiviselg aus Estland als neues Mitglied in den europäischen Vorstand von Eurodesk gewählt.