ijab.de: Ein Webseiten-Relaunch ist immer aufwendig. Man muss gute Gründe haben, eine Seite neu aufzusetzen. Was waren eure?
Svenja Karrenstein: Es gab mehrere. Einer war, dass wir die mobile Nutzung der Seite verbessern wollten. Wir setzen jetzt auf „mobile first“ – das heißt, rausvonzuhaus.de ist jetzt in erster Linie auf mobile Nutzung optimiert. Damit reagieren wir auf die Nutzungsgewohnheiten junger Menschen. Aus allen Studien zur Mediennutzung – wie zum Beispiel der JIM-Studie – wissen wir, dass das Smartphone das zentrale Kommunikationsinstrument unserer Zielgruppe ist. Die alte Seite lief zwar auch auf dem Handy, hatte aber Defizite, sie war einfach zu kompliziert. Der zweite Punkt war: Wie greifen unsere Inhalte ineinander? Wir haben ja ein sehr umfangreiches Angebot – Informationen zu Auslandsaufenthalten, Länderinformationen, eine Organisationsdatenbank, die Last-Minute- und Beratungsangebote. Es war alles da, aber es war häufig nicht sinnvoll miteinander verbunden. Nutzerinnen und Nutzer mussten viel klicken, um sich zurechtzufinden. Wir wollten, dass Informationen einfacher und schneller zur Verfügung stehen.
ijab.de: Was ist jetzt anders geworden?
Svenja Karrenstein: Aus unserer Erfahrung in der Beratung heraus können wir sagen, dass wir immer wieder zwei Fragen hören. Was kann ich machen? Wohin kann ich gehen? Das entspringt unterschiedlichen Bedürfnissen. Die einen suchen nach etwas, das zu ihnen passt, die anderen sind neugierig auf ein bestimmtes Land und fragen nach den Möglichkeiten, die sie dort haben. Anhand dieser Fragen wird man jetzt durch die Webseite geleitet. Die Antworten dienen als Filter für das, was man angezeigt bekommt. Anders als auf der alten rausvonzuhaus.de bekommt man die Ergebnisse auf einer Seite angezeigt – Programme, Länderinfos, Last-Minute-Angebote, Organisationen oder Erfahrungsberichte. Die neue Verknüpfung sorgt für eine einzige Ergebnisseite und wir müssen die Nutzerinnen und Nutzer nicht umständlich durch alle unsere Angebote schicken. Eine weitere Möglichkeit der Navigation ist unser Auslandskompass. Dort muss man ein paar mehr Fragen beantworten, zum Beispiel nach der Dauer eines Aufenthalts oder nach dem eigenen Alter. Wir haben sein Design jetzt an das üblicher Messenger-Dienste angepasst. Er wirkt jetzt so, als würde man chatten.
ijab.de: Eurodesk ist ja ein großes Beratungsnetzwerk. Habt ihr eure Partner vor Ort um Rat gebeten?
Svenja Karrenstein: Ja, natürlich. Wir haben sie gefragt, was ihrer Meinung nach verbessert werden muss. Das, was wir an Antworten gesammelt haben, entspricht auch unserer Wahrnehmung. Für uns ist das Netzwerk wichtig, denn die Beraterinnen und Berater vor Ort arbeiten nah an den jungen Menschen. Die Stichworte „Smartphone“, „schneller“, „einfacher“ wurden am häufigsten zurückgemeldet. Was man im Internet zu Auslandsaufenthalten finden kann, ist ja ohnehin schon der reinste Informationsdschungel und total überfordernd. Wie soll jemand beurteilen können, was davon seriös ist und was nicht? Mit der neuen rausvonzuhaus.de wollen wir für Orientierung und Transparenz sorgen.
Im nächsten Schritt haben wir eine Agentur gesucht und ausgewählt. Im Auswahlverfahren war es uns wichtig, dass die Agentur sich in die Bedürfnisse unserer Zielgruppe einfühlen kann und nicht „fachverkopft“ ist. Das Design haben wir dann in einem Workshop nochmal mit jungen Menschen diskutiert. Für Herbst oder Winter planen wir einen weiteren Workshop, in dem wir mit jungen Menschen nochmal über die Umsetzung der neuen Webseite schauen wollen, um dann entsprechende Verbesserungen vornehmen zu können. Die rausvonzuhaus.de ist übrigens keine Stand-alone-Lösung – wir haben auch alle unsere Printprodukte der Gestaltung der Webseite angepasst, sodass wir jetzt ein einheitliches Corporate Design mit hohem Wiedererkennungswert haben.
