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Eurodesk

Geht die Jugendinformation gestärkt aus der Krise hervor?

Umfrage im Eurodesk-Netzwerk

Eurodesk Brussels Link hat eine Online-Umfrage im Eurodesk-Netzwerk durchgeführt, um die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf das Netzwerk zu erfassen. Eine erste Umfrage wurde drei Monate nach dem Ausbruch der Pandemie 2020 durchgeführt und 12 Monate später erneut. Die Ergebnisse der 2. Befragung liegen nun auch vor. 90 Personen aus 18 Ländern haben ihre Erfahrungen geteilt.

09.07.2021 / Susanne Klinzing

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Umfrage zeigt, dass die Eurodesk-Jugendinformationszentren im Jahr 2020 im Durchschnitt 17 Wochen geschlossen waren. Technische Probleme und der Mangel an Ausrüstung waren ein großes Problem, da viele nicht für den Umstieg auf virtuelle Angebote gerüstet waren, als die Corona-Krise begann. Den Organisationen fehlte auch qualifiziertes Personal, um diesen digitalen Übergang zu unterstützen. Gleichzeitig erhielten nur 11% finanzielle Unterstützung aus Mitteln, die zur Bewältigung der sozio-ökonomischen Auswirkungen von COVID-19 bereitgestellt wurden.

Logistische Herausforderungen

Die Gesundheitskrise hatte negative Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld der Fachkräfte der Jugendinformation. 32% gaben an, dass die Konzentration und 39%, dass die Motivation nachließ, während die Arbeitszeiten und die Arbeitsbelastung für 39% bzw. 42% zunahmen. Die Befragten sahen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert: die Zunahme von Online-Meetings, die zu einem Anstieg der Arbeitsbelastung führte, Telearbeit, die die Grenze zwischen Berufs- und Privatleben verwischte, Herausforderungen im Zusammenhang mit der Anpassung von Dienstleistungen an die Online-Welt und der Mangel an menschlicher Interaktion.

Ein Schub für neue Online-Aktivitäten

Immerhin 82% der Einrichtungen boten neue Aktivitäten an, die sich an junge Menschen richteten, wie z.B. Online-Quiz, virtuelle Wettbewerbe, Radiosendungen, Podcasts, Spieleabende und Online-Turniere. Die Veranstaltungen mit der Teilnahme von Freiwilligen, die ihre persönlichen Erfahrungen teilten, erwiesen sich als besonders inspirierend für junge Menschen. Es wurde viel in Social-Media-Plattformen investiert, da sie zu einem wichtigen Kommunikationsmittel wurden, um junge Menschen zu erreichen und von ihnen erreicht zu werden (die Beiträge in sozialen Medien stiegen um 60%).

Neue Arbeitsmethoden und Werkzeuge

Die Pandemie hat auch die Arbeitsmethoden von Fachkräften der Jugendinformation radikal verändert. Die Verwendung digitaler Werkzeuge ist alltäglich geworden. Die tägliche Nutzung von Kommunikationstools wie Zoom stieg von 7% auf 62% und von Social-Media-Plattformen von 76% auf 89% vor und nach der Pandemie. Die Beliebtheit von Interaktivitätstools wie Kahoot! stieg von 7% auf 31% (wöchentliche Nutzung).

Vorsicht vor technologischen Ungleichheiten

Auch wenn digitale Tools es ermöglichen, mit den Zielgruppen in Kontakt zu bleiben und mit ihnen zu interagieren, gibt es starke Einschränkungen. 60% der Befragten gaben an, dass es schwierig ist, mit jungen Menschen zu interagieren, wenn nur digitale Werkzeuge zur Verfügung stehen, insbesondere um junge Menschen mit weniger Möglichkeiten zu erreichen. Etwa 70% der Befragten gaben an, dass sie damit Probleme haben. Viele planten spezielle aufsuchende Aktivitäten, um sie anzusprechen, einschließlich Streetwork-Angebote.

Motivation ist immer noch der Schlüssel

Was motivierte die Befragten am meisten zum Handeln? Das Bewusstsein über die Wichtigkeit ihres Handelns. Wie ein Befragter betonte: "Die Motivation war immer hoch, weil klar war, dass wir vor einer globalen Herausforderung stehen und unsere Rolle, besonders gegenüber unserer Zielgruppe, sehr wichtig war".

Der Gesamtbericht liegt auf Englisch auf der Webseite von eurodesk.eu (PDF: 1,3 MB; 33 Seiten) vor.

Quelle: Eurodesk Brussels Link / Audrey Frith

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