Türkei

Türkei: Auf dem Weg zu einer nationalen Jugendpolitik

Jugendbereich wird neu strukturiert

Im Rahmen einer großen Kabinettsumbildung im Sommer 2011 wurde in der Türkei ein neues Ministerium für Jugend und Sport geschaffen. Inzwischen läuft eine öffentliche Konsultation zum Thema Nationale Jugend- und Sportpolitik. Lokale Konferenzen mit jungen Leuten finden statt, um die Meinung der Jugend einzuholen. In der Türkei wird der Jugendbereich neu strukturiert.

23.04.2012 / Susanne Klinzing

Mit der Schaffung des Jugend- und Sportministeriums in der Türkei (Siehe dazu News auf dija.de vom 8. Juli 2011) ist Bewegung in den jugendpolitischen Sektor gekommen. Die Umstrukturierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter/-innen im Ministerium ist in vollem Gange. Das neue Ministerium besteht aus drei Generaldirektoraten: Jugendhilfe, Projekte und Koordinierung sowie Bildung, Kultur  und Forschung. Das ehemals für die jugendpolitische Kooperation mit Deutschland zuständige Generaldirektorat für Jugend und Sport ist nun Teil des neu gegründeten Ministeriums. Zukünftige Aufgaben des Ministeriums, wie im Amtsblatt Nr. 27958 vom 8/6/2011 dargelegt, werden unter anderem sein:

Neben den strukturellen Veränderungen im Jugendbereich erfahren auch die Inhalte eine Neugestaltung. Auf der Website des Jugend- und Sportministeriums läuft derzeit eine öffentliche Konsultation zum Thema Nationale Jugend- und Sportpolitik, um die Meinung und Wünsche der Bürger/-innen beziehungsweise von Jugendlichen zu einer nationalen Jugend- und Sportpolitik einzuholen. In diesem Prozess der Entwicklung einer nationalen Jugendpolitik hat das Ministerium in fast allen Provinzen lokale Jugendkonferenzen initiiert. Auf einer großen Abschlusskonferenz im Mai 2012 soll dann die neue türkische Jugendpolitik präsentiert werden.

Zudem wird im Mai 2012 in Ankara eine groß angelegte, von der Organisation GSM - Gençlik Servisleri Merkezi organisierte, Konferenz zum Thema "Jugendinformation und Partizipation" stattfinden. Die Türkei strebt die Etablierung eines nationalen Jugendinformationsnetzwerkes an. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Rolle der Beteiligung junger Leute an und den Stellenwert von Jugendinformation in der Jugendpolitik zu erörtern. Dazu sind rund 100 junge Leute aus dem ganzen Land sowie Vertreter/-innen europäischer Institutionen und Netzwerke eingeladen. IJAB-Geschäftsbereichsleiter Reinhard Schwalbach wird dort in seiner Funktion als Präsident des europäischen Netzwerkes Eurodesk über die Arbeit und die Erfahrungen des Netzwerkes sowie die Zukunft von Jugendinformation aus Sicht von Eurodesk sprechen. In einem Gespräch, dass Reinhard Schwalbach mit Herrn Ertuğrul Şenoğlu (General Coordinator) von GSM letzte Woche am Rande der ERYICA-Generalversammlung in Sliema (Malta) führte, äußerte sich dieser zuversichtlich in Bezug auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem neuen Ministerium. Seitens des Ministeriums wäre der Wunsch vorhanden, mit den türkischen Nichtregierungsorganisationen – auch proaktiver – zusammen zu arbeiten. Dies wäre bereits bei der Vorbereitung der Konferenz zur Jugendinformation in Ankara offensichtlich gewesen.

IJAB konzipiert und organisiert seit 1997 den bilateralen deutsch-türkischen Fachaustausch im Auftrag des  für Jugend zuständigen Bundesministeriums (derzeit: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ), berät Träger und Ministerium und verfolgt die aktuellen Entwicklungen im Jugendbereich in der Türkei mit. Im letzten deutsch-türkischen Fachausschuss im Juni 2011 wurde vereinbart, dass 2012 der nächste Fachausschuss stattfinden soll, voraussichtlich im Herbst in der Türkei. In diesem Zusammenhang, spätestens jedoch Anfang 2013, wird auch eine deutsch-türkische Partnerbörse stattfinden.

Vier Menschen sprechen miteinander.
Über den Austausch mit der Türkei

IJAB führt mit der Türkei Fachprogramme und Partnerbörsen durch. Außerdem bieten wir interessierten Trägern Information und Beratung zum Austausch mit der Türkei an.

Ansprechpersonen
Christiane Reinholz-Asolli
Referentin für internationale jugendpolitische Zusammenarbeit
Tel.: 0228 9506-112
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Sachbearbeitung
Tel.: 0228 9506-130