Eigentlich wären die 18 Fachkräfte am 5. Juni gerade in Japan gewesen und hätten zwei Wochen intensiven Austausch zu den Bereichen Medien und Armut hinter sich gehabt. Doch auch das Deutsch-Japanische Studienprogramm in Japan fiel den Auswirkungen der Pandemie zum Opfer und musste abgesagt werden.
Nichts desto trotz hat IJAB in Kooperation mit dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDBZ) den Teilnehmenden des Studienprogramms nun zumindest einen ersten Blick nach Japan ermöglicht. In einem Online-Seminar konnten sie sich mit den sozio-kulturellen und politischen Rahmenbedingungen Japans sowie mit den Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und der Lebenssituation junger Menschen vertraut machen. Gerahmt wurde dieser Austausch durch vorab aufgezeichnete Vorträge, die den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt wurden. Die Zeit während des virtuellen Treffens konnte so vollständig für Fragen und Diskussion genutzt werden - wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Welche Themen bewegen Japans Jugend? Wie sieht Beteiligung Jugendlicher in Japan aus? Wie funktioniert Inklusion in der Bildung? Und wo tun sich Unterschiede zwischen Deutschland und Japan in den sozialen Sicherungssystemen für Familien bzw. Kinder und Jugendliche auf? Das waren Fragen, die in den zwei Stunden angeregt erörtert wurden. Auch Aspekte der Digitalisierung in der außerschulischen Bildung und der Ausbildung von Medienpädagogen wurden bereits angeschnitten.
Wenn ein solches Angebot auch keinerlei Ersatz sein kann für den Erkenntnisgewinn, den ein internationales Programm bieten kann, bot es doch eine interessante Austauschplattform für eine erste Beschäftigung mit Japan. Die Beteiligten zeigten sich ihrerseits rundum zufrieden mit dem Format. Nach der Sommerpause werden dann jeweils themenspezifische Seminare zu den Schwerpunkten "Mediales Umfeld junger Menschen" und "Armut in Kindheit und Jugend" folgen.