Eigentlich wären im Herbst die japanischen Fachkräfte zu einem Rückbesuch in Deutschland gewesen und hätten inzwischen zwei Wochen intensiven Austausch zu den Herausforderungen des medialen Umfelds junger Menschen hinter sich gehabt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste jedoch auch das Deutsch-Japanische Studienprogramm als analoge Begegnung abgesagt werden.
Stattdessen konnte IJAB im November mit dem japanischen Partner NIYE (National Institution for Youth Education) zwei Deutsch-Japanische Online-Seminare realisieren, in denen die deutschen und japanischen Bewerber/-innen des diesjährigen und die japanischen Alumni des vergangenen Studienprogramms sich erstmals miteinander austauschen konnten. Beherrschende Themen waren vor allem die medialen Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie in ihren Arbeitsfeldern entstanden sind, und die Frage nach Lösungsansätzen.
Auch wenn Japan ein deutlich milderes Infektionsgeschehen hat, sahen sich deutsche und japanische Fachkräfte besonders im Lockdown derselben Herausforderung gegenüber, Kinder und Jugendliche ohne analoge Formate und Maßnahmen anzusprechen. Wozu werden Medien von Jugendlichen überhaupt genutzt? Über welche Medien können wir sie also am besten erreichen? Und wie beugt man gleichzeitig exzessiver Mediennutzung, Cybermobbing und unangemessenen Inhalten vor?
Dabei konnten die Teilnehmenden von den Ansätzen des jeweils anderen Landes neue Ideen mitnehmen, die ihre zukünftige Arbeit begleiten werden. Beide Seiten waren sich am Ende einig: obwohl die Umstellung auf mediale Angebote und Methoden mit viel Aufwand und Flexibilität verbunden war, dürfen die positiven Aspekte und Vorteile der digitalen Arbeit nicht vergessen werden: In einer Zeit, in der auch für Kinder und Jugendliche viele Teile des alltäglichen Lebens eingeschränkt sind bzw. wegfallen, kann man mit den neuen digitalen Möglichkeiten die Jugendarbeit erweitern und die Zielgruppe auf andere Weise ansprechen und abholen.