Zum Auftakt der Gespräche tauschten sich beide Seiten über Maßnahmen im Jugendbereich zur Begegnung der Corona-Pandemie und über aktuelle jugendpolitische Entwicklungen aus.
Die deutsche Seite berichtete von der großen generationsübergreifenden Solidarität und von dem vielfältigen Engagement junger Menschen für die Gesellschaft während der Pandemie. Um die Bedürfnisse und Ideen junger Menschen gezielt aufzugreifen, wurde seitens des Bundesjugendministeriums im März zu einem Online-Jugendhearing eingeladen. Die Empfehlungen der jungen Menschen sind im Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ aufgenommen worden. Darüber hinaus berichtete die deutsche Seite von der Ausweitung des Beratungsangebots für junge Menschen online und per Telefon sowie vom Förderprogramm für Jugendbildungsstätten und Träger der Internationalen Jugendarbeit in Pandemie-Zeiten.
Ergänzend wurde als langfristiges zentrales jugendpolitisches Vorhaben die Jugendstrategie der Bundesregierung vorgestellt. Die Belange der jungen Generation sollen damit in allen Politikbereichen berücksichtigt und die Partizipation junger Menschen umfassend gefördert werden. Als beispielhafte Instrumente wurden der Jugend-Check, das Jugend-Budget sowie vielfältige Jugendbeteiligungsformate präsentiert, die jungen Menschen als Expert*innen ihrer eigenen Sache stärken.
Auch die chinesische Seite hat ihre Bemühungen, das Thema „Jugend“ in unterschiedlichen politischen Vorhaben zu verankern, vorgestellt. In China bildet die Umsetzung des mittel- und langfristigen Jugendentwicklungsplans einen wichtigen Rahmen. Dieser Plan wurde vom Staatsrat der Volksrepublik China für die Jahre 2016 bis 2025 verabschiedet und im nationalen Fünfjahresplan verankert. Um die Teilhabe junger Menschen an politischen Prozessen zu fördern, wurden seitens der Jugendverbände diverse Dialogprozesse mit Vertreter*innen des Nationalen Volkskongresses umgesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt der Jugendarbeit in China ist die Armutsbekämpfung. Dazu wurden Programme wie der Freiwilligendienst „Go West“ und das Förderprogramm „3*100.000 +“ zur Förderung der Chancen von jungen Menschen aus Familien in Armut aufgelegt.
Die Corona-Pandemie hat auch in China Auswirkungen auf das Leben junger Menschen. Da sich in Pandemiezeiten insbesondere auch die Jobsuche für Absolvent*innen als schwierig herausstellte, wurden Jobbörsen virtuell organisiert. Das psychologische Beratungsangebot über eine zentrale Hotline wurde – u.a. auch nach dem Vorbild von guter Praxis in Deutschland – ausgebaut. Junge Freiwillige wurden in verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt.
#Jugend stark machen: Kreative Lösungen in der Pandemie
Der chinesischen Seite wurde ein Kurzfilm über den Umgang der Jugendarbeit und Jugendpolitik mit der Pandemie in Deutschland vorgestellt: Dieser Film soll insbesondere internationalen Partnern Einblicke in den Umgang mit den Folgen der Pandemie in Deutschland geben.