Eine junge Frau geht mit einer ukrainischen Fahne am Strand spazieren. Eine junge Frau geht mit einer ukrainischen Fahne am Strand spazieren.
IJAB journal

Jugend, Frieden und Sicherheit

IJAB journal 01/2023 erschienen

Durch den Y7 Summit 2022 hat die Resolution 2250 des UN-Sicherheitsrats, "Jugend, Frieden und Sicherheit", in Deutschland erstmals eine gewisse Aufmerksamkeit erhalten. Diese erkennt die positive Rolle junger Menschen in Friedensprozessen an und fordert die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf, sie auf allen Ebenen zu beteiligen. Was das konkret bedeutet und was die Rolle der Internationalen Jugendarbeit dabei sein kann, ihrem friedensstiftenden Auftrag nachzukommen, ist Thema dieser Ausgabe des IJAB journals.

12.07.2023 / Daniel Poli

Am 24. Februar 2022 erreichten uns am frühen Morgen die ersten Nachrichten von Russlands Angriff auf die Ukraine. Der Schock saß auch deshalb so tief, weil viele – trotz der Warnungen aus den Ländern Ost- und Mitteleuropas – nicht glauben wollten, dass es so weit kommen könnte. Auch in den darauffolgenden Wochen und Monaten war es um das Urteilsvermögen vieler „Expert*innen“ nicht besser bestellt. Die ukrainische Regierung floh nicht ins Ausland. Die russischen Truppen eroberten Kyjiw und Charkiw nicht. Der Krieg wurde nicht in wenigen Tagen entschieden. Die russische Armee erwies sich nicht als haushoch überlegen. Alles Dinge und Ereignisse, die in der deutschen Öffentlichkeit anders prognostiziert worden waren.

Wir haben uns also damit auseinanderzusetzen, ob unsere Wahrnehmung der Welt zutreffend ist und das muss unser Arbeitsfeld einschließen. Hat Internationale Jugendarbeit tatsächlich eine friedensfördernde Wirkung oder ist der Glaube daran eine Überforderung, der man sich in Friedenszeiten hingeben konnte, weil man den Beweis nicht antreten musste? Zu welchen Schlussfolgerungen man hinsichtlich der Wirkung kommen mag, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass wir unserem ganzen Selbstverständnis nach einen friedensstiftenden Auftrag haben.

Durch den Y7 Summit 2022 hat die Resolution 2250 des UN-Sicherheitsrats in Deutschland erstmals eine gewisse Aufmerksamkeit erhalten. Die Resolution erkennt die positive Rolle junger Menschen in Friedensprozessen an und fordert die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf, sie auf allen Ebenen zu beteiligen. Dass dies kein frommer Wunsch ist, zeigt die neue Sicherheitsstrategie der Bundesregierung. Dort heißt es: Wir fördern die stärkere Teilhabe junger Menschen im Sinne der Agenda Jugend, Frieden und Sicherheit.

Was das konkret bedeutet und was die Rolle der Internationalen Jugendarbeit dabei sein kann, ihrem friedensstiftenden Auftrag nachzukommen, wollen wir in dieser Ausgabe des IJAB journals nachspüren. Wir haben uns daher umgehört, wie die Resolution 2250 auf institutioneller Ebene betrachtet wird – im Auswärtigen Amt und bei der NATO. Wir haben nach positiven Beispielen und Impulsen aus anderen Ländern gesucht und sind in Finnland, auf dem Westbalkan und im Jemen fündig geworden. Vor allem aber haben wir die Stimmen junger Menschen aus der Ukraine eingefangen, denn sie sind diejenigen Europäer*innen, die sich – ohne es jemals gewollt zu haben – am intensivsten mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandersetzen müssen. Dabei sind wir auf selbstbewusste junge Menschen gestoßen, die willens sind, ihre Gesellschaft zu verändern und zu gestalten. Dass sich ihr Bild von uns von unserem eigenen Selbstbild unterscheidet, sollte uns zum Nachdenken bringen.

Darüber hinaus geben wir mit dieser Ausgabe des IJAB journals einen Überblick über aktuelle Forschungen und Entwicklungen im Arbeitsfeld. Aspekte sind dabei die Digitalisierung und einer der ältesten Bereiche internationaler Erfahrungen junger Menschen: Au-pair.

Das IJAB journal 01/2023 liegt als Printausgabe vor und kann über den Bestellservice geordert werden. Die Online-Ausgabe als PDF sowie als Flipping Book stehen dauerhaft zur Verfügung.

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Über das IJAB journal

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