Eine junge Frau auf einer Demonstration in Belarus und das Cover des IJAB journal 1/2021 mit dem selben Bildmotiv Eine junge Frau auf einer Demonstration in Belarus und das Cover des IJAB journal 1/2021 mit dem selben Bildmotiv
IJAB journal

IJAB journal 1/2021 erschienen

Im Fokus: Demokratiebildung in der Internationalen Jugendarbeit

Demokratie und Menschenrechte stehen weltweit unter Druck. Das macht sich auch in der Internationalen Jugendarbeit bemerkbar. In der neuen Ausgabe des IJAB journals haben wir daher gefragt, wie es unseren Partnern in der Welt geht, welche Überschneidungen es mit dem Arbeitsfeld der politischen Bildung gibt und welche Qualifizierung Aktive brauchen, um mit den Herausforderungen umzugehen. Die gedruckten Hefte werden Abonnent*innen in etwa zwei Wochen zugestellt.

20.07.2021 / Christian Herrmann

Die „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ ist Gegenstand des 16. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung. Wie wichtig das Thema ist, hat uns die Coronakrise deutlich vor Augen geführt. In den öffentlichen Diskurs, welche Strategien die richtigen sind, um die Pandemie zu bekämpfen, mischten sich Verschwörungstheoretiker*innen, Antidemokrat*innen und Antisemit*innen. Vorläufiger Tiefpunkt war der versuchte Sturm auf den Reichstag, das Symbol der deutschen Nachkriegsdemokratie.

Rassismus und Antisemitismus töten. Rabbi Jeremy Borovitz war am 9. Oktober 2019 in der Synagoge von Halle, als ein Attentäter die Menschen in der Synagoge zu töten versuchte. Als die Tür standhielt schoss dieser auf Passant*innen und auf Mitarbeitende eines Döner-Lokals. Zwei Menschen starben. Rabbi Borovitz möchte über den 9. Oktober nicht mehr sprechen. Aber im Interview hat er uns etwas über den Zustand der deutschen Gesellschaft zu sagen und wir sollten ihm genau zuhören.

Die Herausforderungen einer komplexen, globalisierten Welt, in der alles miteinander in Zusammenhang steht, Ursachen und Wirkungen schwer voneinander zu trennen sind und Veränderungen sich immer schneller vollziehen, schaffen den Nährboden für einfache Erklärungen und autoritäre Ideologien. Die Internationale Jugendarbeit hat dem etwas entgegenzusetzen. Als Freiwillige, Teilnehmende eines Workcamps oder einer Jugendbegegnung erfahren junge Menschen nicht nur etwas über die Welt, sie erleben auch einen Perspektivwechsel und realisieren, dass sie etwas verändern können und dass es bei der Gestaltung der Zukunft auf sie ankommt.

Diese Ermöglichung von Teilhabe und Handlungsfähigkeit sind Grundprinzipien sowohl der Internationalen Jugendarbeit als auch der politischen Bildung. In einem Grundsatzartikel haben wir versucht herauszuarbeiten, wo die Schnittmengen dieser verwandten Arbeitsfelder liegen. Umgekehrt haben wir zwei Macherinnen des 16. Jugendberichts aus dem Bereich der politischen Bildung nach ihrem Blick auf die Internationale Jugendarbeit gefragt.

In internationalen Projekten können wir unsere Erfahrungen aus Deutschland nicht zum einzigen Gradmesser erheben, denn wir befinden uns angesichts von grundlegenden Freiheits- und Bürgerrechten in einer komfortablen Situation. Ende Mai dieses Jahres wurde u. a. der berliner Verein Deutsch-Russischer Austausch (DRA) von der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation als „unerwünschte ausländische Organisation“ eingestuft. Wir müssen uns also auch immer fragen, wie es unseren Partnern in der Welt geht, wenn wir über politische Bildung oder die Förderung demokratischer Bildung sprechen. Sind unsere gemeinsamen Projekte eine Unterstützung unserer Partner oder bringen wir sie in Gefahr? Wir haben Menschen in Belarus, der Türkei und Marokko nach ihren Erfahrungen mit den zivilgesellschaftlichen Gestaltungsspielräumen gefragt und nach der Situation junger Menschen.

Lesen Sie das IJAB journal eigentlich lieber als gedrucktes Heft oder als PDF-Download? Das bringt uns zu einem weiteren Thema: die Digitalisierung. Diese hat sich in den letzten Monaten weiter beschleunigt, auch in unserem Arbeitsfeld. Wir schauen in einer eigenen Rubrik auf die aktuellen Entwicklungen.

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Über das IJAB journal

Das Fachmagazin informiert über wichtige Ergebnisse und Entwicklungen in der Internationalen Jugendarbeit und jugendpolitischen Zusammenarbeit. Beiträge aus Praxis, Politik und Wissenschaft beleuchten dabei jeweils ein aktuelles Schwerpunktthema.

Ansprechpersonen
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Leiterin Stabsstelle Kommunikation
Tel.: 0228 9506-217
Christian Herrmann
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit Schwerpunkt Online-Redaktion
Tel.: 0228 9506-156
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Wissenschaftliche Referentin
Tel.: 0228 9506-113