Eine Gruppe junger Menschen sitzt in einer Stuhlreihe. Eine Gruppe junger Menschen sitzt in einer Stuhlreihe.
Fachkräfteinitiative.International

Youth-Future-Camp der Fachkräfteinitiative.International

Ein Tag des Austauschs und der Zukunftsgestaltung

Am 24. Juni 2023 fand das Youth-Future-Camp im Rahmen des IJAB-Projekts Fachkräfteinitiative.International statt. Das Online-Camp brachte junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen, um über zukunftsrelevante Themen der Internationalen Jugendarbeit zu diskutieren und sich über neue Perspektiven auszutauschen.

13.07.2023 / Christoph Bruners

Das Motto "Gemeinsam die Zukunft gestalten" setzte den Fokus auf learning mobility in times of climate exchange. Dabei bot das Camp den Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Schon bei der Vorstellungsrunde wurde deutlich, wie vielfältig die unterschiedlichen Austausch- und Mobilitätserfahrungen der Teilnehmenden waren – eine gute Grundlage für die weiteren Diskussionen.

Bedeutung des Jugend-Zukunfts-Camps für die Fachkräfteinitiative

Christoph Bruners, Teil des Projektteams der Fachkräfteinitiative, verdeutlichte einführend die Bedeutung des Jugend-Zukunfts-Camp für die Initiative: Die Fachkräfteinitiative setzt sich für eine Stärkung der internationalen Ausrichtung von Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe ein. Das Camp ermöglicht jungen Menschen ihre Perspektiven, Ideen, Bedürfnisse und Visionen internationaler Jugendmobilität einzubringen. Fachkräfte können von diesen Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren und ihre Arbeit besser auf die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe ausrichten. Dies ist eine Stärkung der internationalen Ausrichtung von Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe und gleichzeitig Ziel der Fachkräfteinitiative.International.

Das Camp war in drei Phasen unterteilt: Der Einführung in das Thema folgte das Sammeln und Diskutieren von Kritikpunkten und Potenzialen und mündete in der abschließenden Phase in der Entwicklung von Visionen.

Impulsvortrag gibt Einblicke in den Zusammenhang von Jugend, internationalem Austausch und Klimawandel

Die erste Phase begann mit einem Impulsvortrag von Agnetha Bartels vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim, die einen Einblick in die zentralen Ergebnisse der Studie „Learning Mobility in Times of Climate Change (LEMOCC)“ gab: Über eine Online-Befragung und Interviews von über 1500 jungen Menschen aus sieben verschiedenen Ländern wurde der Zusammenhang von Jugend, Mobilität und Klimawandel aus der Perspektive von Jugendlichen beleuchtet. Die Vorstellung der zentralen Ergebnisse gab den Teilnehmenden des Zukunfts-Camps erste Denkanstöße zur Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit im Kontext internationaler Jugendmobilität.

Positive Initiativen und Herausforderungen werden beleuchtet

In der zweiten Phase des Camps wurden verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Mobilität und Klimawandel diskutiert. Dabei wurden sowohl positive als auch negative Punkte hervorgehoben und Potenziale identifiziert. Als positiv wurden Initiativen wie Discover EU und Interrail genannt, die jungen Menschen klimafreundliches Reisen ermöglichen und gleichzeitig den interkulturellen Austausch fördern. Dabei wurde betont, dass diese Initiativen das Bewusstsein für umweltfreundliche Mobilität bei jungen Menschen schärfen. Jedoch wurden auch negative Aspekte benannt, wie die Frage nach der Erreichbarkeit einer immer vielfältigeren Gruppe junger Menschen und dem eingeschränkten Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität, der aufgrund hoher Kosten und mangelnder Informationen begrenzt ist. In Bezug auf Potenziale wurde hervorgehoben, dass Umweltbildung eine wichtige Rolle spielt. Junge Menschen können durch internationale Mobilitätsangebote voneinander lernen und gemeinsam an Herausforderungen wie dem Klimawandel arbeiten. Es wurde betont, wie wichtig es ist, junge Menschen in Prozesse und Diskussionen einzubeziehen und gezielte Diskussionen zu diesen Themen zu fördern.

Die dritte Phase des Camps begann mit einem spannenden Input von Ricarda Andreh, internationale Freiwillige im Casa da Juventude de Amarante/Portugal. Sie stellte greendex vor, ein Erasmus+-Projekt, das in Zusammenarbeit mit Organisationen aus Portugal, Slowenien, Zypern und den Niederlanden durchgeführt wird und darauf abzielt, Erasmus+-Projekte nachhaltiger zu gestalten und junge Menschen für umweltbewusste Mobilität zu sensibilisieren. Die Greendex-Website bietet dabei eine Plattform für Organisationen, um nachhaltige Mobilitätslösungen zu finden und einen CO²-Kalkulator zu nutzen, der den ökologischen Fußabdruck eines Projekts berechnet und Baumpflanzungen zur Kompensation anregt. Die anschließende Diskussion der Teilnehmenden verdeutlichte nochmal, wie eng internationaler Austausch und Klimawandel miteinander verbunden sind und dass es zwar schon positive Ansätze gibt, aber auch noch eine Menge an Herausforderungen. Die dritte Phase mündete in der Erstellung eines Instagram-Posts durch die Teilnehmenden als Ergebnis des Jugend-Zukunfts-Camp: Unter dem Hashtag #YouthFutureCamp und #NachhaltigeJugendmobilität betonen sie dabei den Wunsch nach Veränderung und fordern Unterstützung, um diese Veränderung umzusetzen. Der Post verdeutlicht, dass junge Menschen nach mehr klimafreundlichen Optionen in der Jugendmobilität verlangen. Sie betonen, dass es keine Wahl sein sollte und fordern dazu auf, grün zu reisen.

Instagram-Post setzt sich für nachhaltige internationale Jugendmobilität ein

Das Jugend-Zukunfts-Camp verdeutlichte nochmals, dass junge Menschen sich zunehmend des Zusammenhangs zwischen den Angeboten Internationaler Jugendarbeit und Klimawandel bewusst sind und nachhaltige Jugendmobilität als wichtiges Anliegen betrachten. Dabei sehen sie Bildung und interkulturellen Austausch als Schlüssel zur Bewältigung globaler Herausforderungen und fordern politische Unterstützung sowie geeignete Rahmenbedingungen für nachhaltiges Reisen.

Für Fachkräfte in der Internationalen Jugendarbeit ist das als Aufforderung zu verstehen, die Angebote internationaler Jugendmobiltät ökologisch und sozial nachhaltiger zu gestalten. Die Fachkräfteinitiative.International wird dazu ihren Beitrag leisten.

Skulptur 'Body of Knowledge' auf dem Campus Westend der Goethe-Universität in Frankfurt/Main
Über die Fachkräfteinitiative.International

Die Fachkräfteinitiative.International unterstützt Fachkräfte und Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe dabei, ihre interkulturellen und internationalen Kompetenzen zu stärken. Jugendliche werden aktiv in diesen Prozess eingebunden.

Vier Uhren mit unterschiedlichen Uhrzeiten
Über die Internationalisierung

Die Kinder- und Jugendhilfe mit ihren Fachkräften und Strukturen muss sich auf die wachsende Bedeutung grenzüberschreitender Lernerfahrungen einstellen.