Eine Gruppe Menschen sitzt um einen großen Arbeitstisch, darauf Zettel, Flaschen und ein Plakat. Der Blick fällt auf eine große, selbstgemachte Zeitung, die eine Teilnehmerin in der Hand hält. Die Zeitung berichtet über eine deutsch-portugiesisch-italienische Jugendbegegnung in Bochum. Eine Gruppe Menschen sitzt um einen großen Arbeitstisch, darauf Zettel, Flaschen und ein Plakat. Der Blick fällt auf eine große, selbstgemachte Zeitung, die eine Teilnehmerin in der Hand hält. Die Zeitung berichtet über eine deutsch-portugiesisch-italienische Jugendbegegnung in Bochum.
Kommune goes International

Junge Menschen präsentieren trilaterale Lösungen

Generation Europe in der KGI-Kommune Bochum

Workshops gestalten, in der großen Öffentlichkeit Aktionen umsetzen, Podcasts einsprechen und Netzwerke bilden: 42 junge Menschen aus Évora, Rom und Bochum stellten am 18. August in Bochum nach drei Jahren Zusammenarbeit eindrucksvoll unter Beweis, wie effektiv gut geförderte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit junger Menschen Lösungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen hervorbringen kann.

21.08.2024 / Roman Thieltges

Im Rahmen von Generation Europe – The Academy – einer Plattform, die ihnen das IBB Dortmund und mehrere Förderer* zur Verfügung stellten – hatten sich die jungen Menschen bereits 2022 zum ersten Mal zusammengefunden. Sie standen damals kurz vor ihren ersten Bildungsabschlüssen und begaben sich zugleich in ein Projekt, dass auf eine dreijährige Laufzeit ausgelegt war. In einem Alter, das von biographischen Umbrüchen geprägt ist, bewiesen sie damit Bereitschaft zu dauerhaftem Engagement mit Verantwortung.

In Évora, in Rom und in Bochum bildeten die jungen Menschen Gruppen, in denen sie lokale Herausforderungen ermittelten. Im Verlauf der lokalen Projekte trafen sich die Gruppen drei Mal im Plenum (2022 in Évora, 2023 in Rom und nun in Bochum). Die jungen Menschen nutzten diese Gelegenheiten zum Austausch und zur gegenseitigen Beratung. Sie unterstützten sich mit teils ähnlichen, teils sehr verschiedenen Erfahrungen und Ideen. In Bochum schien es fast, als seien die jungen Menschen im Laufe ihrer Zusammenarbeit überrascht gewesen, dass innerhalb der Europäischen Union Infrastrukturen, die jungen Menschen zur Verfügung stehen, derart unterschiedlich sind. Sie äußerten beispielsweise Unglauben, wie es sein könne, dass jungen Menschen in Bochum weit mehr als zwanzig Jugendzentren zu Verfügung stünden, im Herkunftsbezirk der römischen Gruppe (Roma 7) mit ähnlich vielen Einwohnern*innen hingegen derer nur drei. Europäische Einheitlichkeit scheint in den Köpfen der jungen Teilnehmenden weit mehr eine Selbstverständlichkeit zu sein, als es noch der Realität entspricht.

Thementische zu sozialpolitischen Themen und Klimaschutz

Es waren vor allem sozialpolitische Themen, die die jungen Menschen beschäftigten. Eine Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit, Lösungen zur Integration migrierter Menschen in lokale Gesellschaften und erweiterte Chancen für die Jugend lagen im Zentrum ihrer Anstrengungen. Aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzten sie auf ihre Agenda.

Bei der nun erfolgten Abschlussveranstaltung im Bochumer Falkenheim Akademiestraße waren fast alle der anfänglich im Projekt eingebundenen jungen Menschen vertreten, kaum jemand hatte das Projekt zwischenzeitlich verlassen. Die jungen Menschen stellten ihre Austauschergebnisse und Lösungen an vier Thementischen vor. Dazu hatten sie auch Politiker eingeladen. MdL Serdar Yüksel und MdB Axel Schaefer wohnten der Veranstaltung bei und nahmen die Ideen der Teilnehmenden mit in ihre politische Arbeit.

Am Ende zeigte sich dreierlei: Zum einen warteten die jungen Menschen mit vielen kreativen Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen auf. Dies lag, so weiter, auch an der verlässlichen Förderung über drei Jahre, die einen intensiven Austausch und ein vertieftes Zusammenarbeiten ermöglichte. Und schließlich taten die jungen Menschen, mit mehreren produzierten Podcasts und Zeitungen sowie mit der Durchführung dieser Veranstaltung selbst, ein sicheres Gespür für die Bedeutung von Kommunikation dar.

„Tue Gutes und sprich darüber!“ könnte die Quintessenz dieses gelungenen Abschlusses von „Generation Europe – Bochum, Évora, Rom“ lauten.

Die Stadt Bochum ist seit 2011 Mitglied des bundesweiten Netzwerks Kommune goes International, das von IJAB koordiniert wird. Die Mitglieder des Netzwerks engagieren sich für eine langfristige Stärkung der Internationalen und Europäischen Jugendarbeit vor Ort, um mehr jungen Menschen internationale Lernerfahrungen zu ermöglichen. IJAB unterstützt sie darin mit Beratung, Vernetzung, Information und Qualifizierung.

*Die Europäische Union, die Jugendministerien des Bundes sowie der Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, die Stiftung Mercator und die European Cultural Foundation.

Über das Netzwerk Kommune goes International

Das Netzwerk Kommune goes international (KGI) ist die Anlaufstelle für Kommunen, die gezielt Angebote Internationaler Jugendarbeit lokal aus- und aufbauen möchten. Erfahren sie mehr darüber!

Ansprechperson
Roman Thieltges
Referent Kommune goes International
Tel.: 0228 9506-111