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Länderinformation Griechenland

Bildung und Beschäftigung

Bildung

Informationen zum Bildungssystem in Griechenland finden sich in der Europäischen Enzyklopädie zu nationalen Bildungssystemen und auf der Webseite der Fulbright Foundation.

Seit der Finanzkrise ist der Lehrkräftemangel in Griechenland ein großes Problem. Die fehlenden Lehrer/-innen werden teilweise durch Lehrkräfte mit kurzzeitigen Verträgen ersetzt.

In Griechenland gilt seit kurzem eine 11-jährige Schulpflicht. Im Europäischen Vergleich hat Griechenland momentan eine der niedrigsten Schulabbruchquoten, die bei ca. 7 % (Eurostat 2019) liegt und und eine der höchsten Immatrikulationsquoten für höhere Bildungseinrichtungen (Quelle: OECD).
Weitere Informationen in: Reviews of National Policies for Education. EducationforaBrightFuture in Greece

Griechenland hat kein duales Bildungssystem. Es bestehen jedoch neben den Universitäten auch Fachhochschulen, an denen man technische Berufe lernen kann. Diese werden „TEI“ genannt. Mehr zum Bildgunssystem und zur Bildung in Griechenland unter: Education Policy in Greece: A Preliminary Assessment.

Beschäftigung

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Griechenland sehr hoch. Laut der offiziellen EU-Statistik liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland bei 33,6 % (Juni 2020) und ist damit die zweithöchste in der gesamten EU. Besonders in der Krise (2009-2015) stieg die Arbeitslosigkeit stark. Im Jahr 2010 lag die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen bei 31,8 %, im Jahr 2013 stieg sie sogar auf 60 % und konnte bis 2015 wieder leicht sinken. Trotz der Senkung bleibt sie eine der höchsten Quoten Europas.

Junge Frauen sind mit 57 % noch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als junge Männer. Während die Arbeitslosenquote bei Menschen mit akademischem Abschluss nur bei 12 % (2019) liegt, ist die Gruppe der jungen Menschen ohne weiterführenden Schulabschluss besonders stark betroffen. (Quelle: OECD)
Ein weitverbreitetes Phänomen, besonders unter jungen Menschen, ist, dass sie für Löhne unter der Armmutsgrenze arbeiten. Viele junge Menschen leben deshalb selbst als 30-Jährige noch zu Hause bei ihren Eltern.

Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise stieg die Abwanderung und Hundertausende Akademiker/-innen verließen das Land. Besonders junge Leute flohen vor der Krise. Statistisch gesehen wanderte die Mehrzahl von ihnen in ein anderes europäisches Land aus. (Weitere Informationen zum Thema Abwanderung während der Wirtschaftskrise finden Sie in ZEIT OnlineKathimerini und dem Handelsblatt.)
Die Nachwirkung der Krise und die Corona-Pandemie erschweren eine Erholung der wirtschaftlichen Lage. Es wächst inzwischen eine ganze Generation junger Griech(inn)en heran, die seit 2008 in einer andauernden Krise leben.

Um den Problemen entgegenzuwirken ist die Förderung des Unternehmergeistes ein zentrales Anliegen der Regierung. Unter Premierminister Giorgos Papandreou sind seit 2009 viele Initiativen zur Stärkung des Unternehmertums entstanden.
Ein Beispiel hierfür sind die Open Caffee, die es seit 2007 in mehreren griechischen Städten gibt. Gegründet in London sind die Open Coffee ein informeller Treffpunkt für Jungunternehmer/-innen, solche die es werden wollen, und Kapitalgeber/-innen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Initiativen zur Unterstützung von Start-up:

Auch die Stavros Niarchos Stiftung fördert seit 2013 die Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit Recharging the Youth.

Im Dezember 2013 hat Griechenland der Europäischen Kommission seine Umsetzungspläne für die Jugendgarantie vorgelegt. Mit der Jugendgarantie, die über den Europäischen Sozialfond (ESF) finanziert wird, verpflichten sich die 28 Nationalstaaten, dass junge Menschen innerhalb von vier Monaten nach Abschluss ihrer Ausbildung oder nachdem sie arbeitslos geworden sind, ein konkretes und qualitativ hochwertiges Angebot erhalten. Die Jugendgarantie wurde von der EU-Kommission europaweit erneuert und erweitert (vorerst bis 2024) und greift weiterhin auch in Griechenland. (Weitere Informationen zur Umsetzung der Jugendgarantie in Griechenland auf der Webseite der Europäischen Kommission.) Für die Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wird die Jugendgarantie für Griechenland und andere Länder mit hoher Jugendarbeitslosigkeit von Bedeutung sein.

Einen europäischen Blick auf die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland für 2019 und 2020 liefern die Artikel "Arbeitslosigkeit in Griechenland: Verbessert, aber immer noch hoch" und  "EU-Jugendgarantie: mit mehr Bildung und Ausbildung gegen Arbeitslosigkeit".

Praktika werden in Griechenland immer beliebter. Praktika sind nur in bestimmten Studiengängen vorgesehen. Nichtsdestotrotz bieten immer mehr Unternehmen und Organisationen Praktika an. (Auflistungen von Praktikumsplätzen finden sich unter praktikh.gr und praktikarios.gr.)

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