Ländliche Gemeinschaften sind ein zentraler Bestandteil der Identität der EU und spielen eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Entwicklung. Allerdings bestehen nach wie vor signifikante Ungleichheiten zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Insbesondere junge Menschen stehen vor Herausforderungen, die – neben anderen Faktoren – mit fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten, einem Mangel an Zugang zu hochwertiger Bildung und einer begrenzten Verfügbarkeit von sozialen Diensten und Diensten im Bereich der Gesundheitsversorgung zusammenhängen. Diese Probleme erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass junge Menschen aus ländlichen und abgelegenen Gebieten auf der Suche nach besseren Chancen abwandern, was zu demografischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bevölkerungsabnahme führt.
Der Rat fordert die EU-Behörden auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, um einen gleichberechtigten Zugang junger Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten zu wichtigen Dienstleistungen zu gewährleisten, damit sie von „glokalen“ Chancen profitieren können. Der Begriff „glokal“ bezieht sich auf die Fähigkeit, global zu denken und lokal zu handeln, sowie auf die Integration des „Lokalen“ und des „Globalen“.
In den Schlussfolgerungen werden die Mitgliedstaaten insbesondere aufgefordert,
- den Zugang junger Menschen in ländlichen Gebieten zu digitalen Diensten – etwa durch Stärkung der digitalen Infrastruktur – zu verbessern;
- junge Menschen, die in ländlichen und abgelegenen Gebieten leben, in Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen einzubeziehen;
- mehr und vielfältigere hochwertige Arbeitsplätze sowie hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in ländlichen und abgelegenen Gebieten in Bereichen wie Landwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel zu schaffen;
- Solidarität und Interaktion zwischen den Generationen, auch über lokale Jugendorganisationen, zu fördern;
- Jugendarbeiter*innen, Akteur*innen im Bildungswesen und Fachkräfte zu schulen, um die vielfältigen Talente junger Menschen zu erkennen.
Der Rat fordert die Kommission ferner auf, den Zugang zu einschlägigen EU-Initiativen und -Fonds zu verbessern und die Sichtbarkeit von jungen Menschen in ländlichen Gebieten in den Jugendprogrammen der EU, einschließlich der EU-Jugendstrategie für die Zeit nach 2027, zu erhöhen.
Quelle: Europäischer Rat